Emil Gustav Betty JACOBSEN

Emil Gustav Betty JACOBSEN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Emil Gustav Betty JACOBSEN
Beruf Pharmazeut, Chemiker, kgl. preuß. Regierungsrat in Frankfurt a.d. Oder,

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 7. August 1836 Danzig nach diesem Ort suchen
Bestattung St.-Johanni-Kirchhof II an der Seestraße in Berlin-Wedding nach diesem Ort suchen
Tod 11. Februar 1911 Berlin nach diesem Ort suchen

Notizen zu dieser Person

Emil Jacobsen (* 8. Juli 1836 in Danzig; † 11. Februar 1911 in Berlin) war ein deutscher Chemiker und Schriftsteller.


Leben


Nach einer Lehre als Apotheker begann Jacobsen 1858 in Breslau ein Studium der Pharmazeutik und der Chemie, das er 1862-64 in Berlin fortsetzte und mit der Promotion abschloss. In Breslau war er Mitglied der Burschenschaft Germania und gründete den akademisch-pharmazeutischen Verein, aus dem die Landsmannschaft Vandalia Breslau hervorging (heute vereinigt mit der Landsmannschaft Zaringia Heidelberg). Das Berliner RSC-Corps Cheruscia rezipierte ihn 1863 als Ehren-AH.[1]


Der Landsmannschaft Vandalia gehörte auch Ernst Schering an, der später die Grüne Apotheke in Berlin-Wedding erwarb und die Chemische Fabrik im Norden Berlins gründete. Jacobsen hat der späteren Schering AG bis zu seinem Tode im Jahre 1911 als wissenschaftlicher Beirat und Aufsichtsratsmitglied angehört. Er hatte ein eigenes chemisches Laboratorium, in dem er als Erfinder tätig war und mit seinen Mitarbeitern chemische Erzeugnisse für den Handel herstellte.


Geschäftlich erfolgreich war er mit Erfindungen wie dem Anilinfarbstoff Chinolingelb und dem Thiol, einem Heilmittel gegen Rheuma. Er erfand nicht die Erbswurst, wie oft behauptet wurde (mit der Variante: die Pelle der Erbswurst), sondern entwickelte den Klebstoff, mit dem die Erbswursthülle zusammengeklebt und das Etikett auf der Erbswurstpelle befestigt wurde. Es gibt darüber zwei Fachaufsätze aus der Feder von Julius Stinde.[2] Diese und weitere patentierte Produkte machten Jacobsen finanziell unabhängig.


Jacobsen war Herausgeber der zwei wichtigsten damaligen chemischen Zeitschriften, des Chemisch-technischen Repertoriums und der Industrieblätter. Das Repertorium erschien vierzig Jahre lang, berichtete über alle chemischen Neuerungen und widmete sich auch der Aufdeckung von Arzneimittelschwindel und Lebensmittelverfälschungen. Jacobsen pflegte eine Vielzahl von Liebhabereien, zu denen auch das Dichten oder das Reimen gehörte. Er war Realist genug, um die Grenzen seines dichterischen Talents zu kennen. Als er Anfang der 80er Jahre sein erstes Tegeler Grundstück erwarb, errichtete er dort ein Gartenhäuschen, dem er - sich selbst ironisierend - den Namen Reimsalon gab. Die später dort errichtete Villa nannte er die Reimschmiede. Schon während seiner Breslauer Studienzeit hat Jacobsen das Reimen im größeren Stile betrieben und aus Lust am Versemachen den trockenen chemischen Lehrstoff in leicht fassliche Knüttelverse umgeschmiedet. Sein Reactionär in der Westentasche (1862)fand einen Nachfolger in Friedrich Daniel von Recklinghausen, der den studentischen Lernstoff der Pathologie in seinem Werk Der Prosector in der Westentasche (1894) versifizierte.


Jacobsen war mit vielen Schriftstellern befreundet, so mit Julius Stinde, Heinrich Seidel, Johannes Trojan, Ludwig Pietsch, Julius Stettenheim, Richard Schmidt-Cabanis und anderen. Er nahm lebhaften Anteil an den Entwicklungen in der Literatur und gründete den Allgemeinen Deutschen Reimverein, in dem unter der Maske des Ernstes die komischsten Dinge getrieben wurden, in dem besonders aber KarlBleibtreus so genannte Revolution der Literatur und andere exaltierte Zeiterscheinungen aufs Korn genommen wurden. Unter dem Pseudonym Hunold Müller von der Havel gab Jacobsen die Schriften des Reimvereins, den Äolsharfenkalender und zwei Bände des Äolsharfenalmanachs heraus.


Er gehörte der Religionsgemeinschaft der Mennoniten an, interessierte sich aber auch für Okkultismus und Spiritismus und gehörte seit 1899 der Philosophischen Gesellschaft in Berlin an. Seine umfangreiche Sammlung von Sprichwörterliteratur hat er schon zu Lebzeiten der Berliner Stadtbibliothek vermacht. Die Sammlung inklusive Katalog ist im 2. Weltkrieg ausgelagert worden und heute nicht mehr auffindbar.


Die Villa, die Jacobsen sich nach Plänen des Architekten Bruno Schmitz um 1900 in der Tegeler Gabrielenstraße errichten ließ, wurde 1975 abgerissen. 1911 starb er im Alter von 75 Jahren in Berlin. Sein Grab befindet sich auf dem St.-Johanni-Kirchhof II an der Seestraße in Berlin-Wedding. Die Friedhofsverwaltung hat zugesichert, dass das Grab erhalten bleiben soll, obwohl derzeit niemand für die Grabpflege zuständig ist und obwohl es kein "Berliner Ehrengrab" ist.


Heinrich Seidel hat Jacobsen als Sonderling und Tegeler Laubenkolonisten unter dem Namen Dr. Havelmüller in seinen Geschichten um Leberecht Hühnchen beschrieben. Eine nuancenreichere Charakterisierung Jacobsens liefert sein ehemaliger Assistent Wilhelm Momber in den Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins. [3] Von Heinrich Seidels Sohn, Heinrich Wolfgang Seidel, gibt es auch eineausführliche Beschreibung der Persönlichkeit Jacobsens. [4]


Nach ihm benannt ist die Havelmüller-Grundschule in Berlin-Tegel (Bezirk Reinickendorf), der Jacobsenweg in Berlin-Wittenau und die Emil-Jacobsen-Straße in Marne.



Karl Moritz (genannt Karl Treu) Arndt, * Greifswald 16.6.1801,


† Bad Bertrich a.d. Mosel 28.6.1835, 1827 Forstreferendar, 1832


Oberförster, Forstrat in Trier,


8 ........... 31.3.18285 Clementine Helbig, * Lauchstädt 22.9.1804,


† Trier 2.1.1860, T. d. Kantors und Lehrers Georg Lebrecht Helbig


u. d. Auguste Frege


Zwei Kinder 6)



6) Tochter Charlotte, * 1843, wurde 1872 als Frau des kgl. preuß. Regierungsrats Emil


Jacobsen die Mutter von Dorothea Jacobsen, der späteren Frau von Generaloberst Hans v.


Seeckt, deren Ehe kinderlos blieb.


Sohn Moritz war als Primaner in Stralsund Vorturner von Carl Ludwig Schleich,


der später als großer Arzt und Erfinder der Lokal-Anästhesie bekannt wurde.



Emil Jacobsen (Pseud. Hunold Müller v. d. Havel)



Zur Geschichte meines Tegeler Besitzthumes:


Manuskript im Nachlass Heinrich Seidels, im Deutschen Literaturarchiv Marbach



Die Verlobung in der Bleikammer [Jacobsen, Emil]; Chemische Verbindungs-Komödie in 1 schwefelsaurem Act...


Aufgeführt im Stiftungsfeste des Vereins der studirenden Pharmaceuten zu Berlin, den 29. Novbr. 1862

Datenbank

Titel Pagenkop
Beschreibung Erweiterter Familienstammbaum der Familie Pagenkop ab ca.1550. Basis:" Pagenkop-Stipendium" Greifswald, beschrieben bei Gesterding sowie privater Stammbaum von 1820. Erweitert um historische, adlige und akademische Persönlichkeiten aus Schwedisch-Pommern.... z.B. Lilienthal, Balthasar, Mevius, Engelbrecht, Krusenstern, Bismarck uva.
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