Petrus SCHEELE

Petrus SCHEELE

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Petrus SCHEELE
Beruf Pfarrer
Religionszugehörigkeit ev.-luth.

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 7. Juni 1623 Preetz, , , nach diesem Ort suchen
Tod 4. Dezember 1700 Hamburg, , , nach diesem Ort suchen
Wohnen
Heirat April 1661 Rendsburg nach diesem Ort suchen
Heirat

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
April 1661
Rendsburg
Elisabeth RHENIUS
Heirat Ehepartner Kinder

N.N. N.N.

Notizen zu dieser Person

Pfarrer an Maria Magdalena in Hamburg
1.4 Die Bibliothek ist eine Stiftung des Pastors Petrus Scheele (1623-1700). Scheele wurde als Enkel einesKlosterpredigers in Preetz geboren und studierte seit 1642 in Rostock, Königsberg und Wittenberg Theologie. Nachdem ervermutlich als Hofmeister - noch einmal nach Rostock zurückgekehrt war, ging er wieder nach Königsberg, um alsBibliothekar die Bibliothek des Landhofmeisters Joachim Ernst von Wallenrodt, die seit 1650 als eine Stiftung zuröffentlichen Benutzung im Dom aufgestellt war, zu betreuen und erstmals zu katalogisieren. Zugleich fand er inKönigsberg Zugang zum Kreis um Simon Dach. 1656 kehrte Scheele nach Holstein zurück. Die Preetzer Konventualin Margaretavon Ahlefeldt (um 1614-1682), die er als seine besondere Gönnerin betrachtete, verwandte sich für ihn. So wurde er 1660Archidiakon (zweiter Prediger) in der Marienkirche der Stadt Rendsburg, 1676 Pastor in Giekau (Ostholstein) und 1681Pastor an der (heute nicht mehr existierenden) Kirche St. Marien-Magdalenen und zugleich am Werk- und Zuchthaus inHamburg. Er blieb bis zu seinem Tod in diesen beiden Ämtern. Seine Predigten, von denen er eine größere Zahl inumfangreichen Sammlungen drucken ließ, weisen ihn als orthodoxen Lutheraner aus. Im Kampf Johann Friedrich Mayers, desHauptpastors an St. Jacobi, gegen seinen Kollegen an St. Nicolai, Speners Schwager Johann Heinrich Horb, und dessenpietistisch gesinnte Freunde und Anhänger stand Scheele auf der Seite des streitbaren Mayer.

1.5 Da Scheele aus seinen beiden Ehen keine Kinder hatte, dachte er schon früh daran, die Bibliothek, die er schonwährend seines Studiums zusammengetragen hatte, geschlossen zu erhalten und für einen geistlichen Zweck zu stiften. 1672verfaßte er ein Testament, wonach sie den Rendsburger Pastoren zufallen sollte. Später bot er sie den HamburgerKirchengemeinden an, aber da die Oberalten an der Schenkung kein Interesse zeigten, fügte er 1688 seinem Testament einKodizill hinzu, wonach die Bibliothek nach seinem Tod nach Preetz gebracht, dort im Remter des (damals noch vorhandenen)Kreuzgangs neben der Klosterkirche aufgestellt und von dem Preetzer Klosterprediger und den beiden Pastoren an derKirche des Fleckens Preetz benutzt werden sollte. Die Stiftungsurkunde von 1693 bestimmte, daß auch die Pastoren derübrigen zum Klosterdistrikt gehörenden Kirchen sowie andere Geistliche vom Land ein Nutzungsrecht an den Büchern habensollten. Zur Erweiterung und Pflege des Bestandes setzte Scheele die Zinsen einer Summe von 2000 Rthlr aus und widmetesie dem ewigen Andenken Margareta von Ahlefeldts und ihrer jüngeren Schwester Hedwig (Heilwich), der er 1661 in Preetzdie Leichenpredigt gehalten hatte. Er selbst wollte nur der Gründer der Bibliothek sein, während sie als derenErhalterinnen gelten sollten. Die Rechnungsführung und die Entscheidung über Erwerbungen wurde den drei PreetzerPastoren übertragen; die Rechnungslegung sollte jährlich vor der Priörin und dem Propst des Klosters erfolgen. DasKloster stellte den Raum für die Bibliothek zur Verfügung.

1.6 Nach Scheeles Tod gelangte die Bibliothek 1701 nach Preetz. 1726 wurde der Bibliotheksraum im Kreuzgang umgebaut undmit den erforderlichen Regalen sowie 1738 oder 1739 mit einer umlaufenden Galerie und weiteren Regalen versehen. Indiesem Raum im sogenannten Konventhaus, dem Rest des Kreuzgangs, befindet sie sich heute noch. Inschriftentafeln nebendem Eingang nennen 1688, das Jahr des Kodizills zum Testament, als Datum der Gründung und 1726 als Datum der Einrichtungdes Bibliotheksraums.

1.7 Aus den Bestimmungen der Stiftungsurkunde geht hervor, daß die Predigerbibliothek als eine selbständige Stiftunggedacht war, der zweifellos die Wallenrodtsche Bibliothek in Königsberg als Vorbild diente. An diesem Status hat sichbis heute im Grundsatz nichts geändert. Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs ist die Bibliothek regelmäßig ergänzt undmehrfach katalogisiert worden. Dann aber schwand mit der Inflation das Stiftungsvermögen. Der Zuwachs hörte auf und mitihm auch die Benutzung, so daß die Sammlung zu einer Denkmalsbibliothek wurde, für deren Schutz sich nach wie vor dasKloster Preetz verantwortlich fühlt. Eine Neuordnung und Neukatalogisierung wurde in den siebziger Jahren des 20. Jhsmit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen eines an der Universität Kiel angesiedeltenSonderforschungsbereichs vorgenommen, konnte jeoch wegen dessen Einstellung nicht ganz zu Ende geführt werden. Dabeiwurde die ursprüngliche systematische Aufstellung, die nach dem Zweiten Weltkrieg durcheinandergeraten war,wiederhergestellt. Um nachträglich eingebaute Behelfsregale, die den ursprünglichen Raumeindruck empfindlich störten,entfernen zu können, wurden die nach 1840 gedruckten Bücher in einem neugeschaffenen Raum neben der Bibliotheksepariert. Eine ständige bibliothekarische Betreuung der Bibliothek durch die Schleswig-Holsteinische Landesbibliothekist angestrebt.

1.8 Der Bestand der Scheeleschen Bibliothek, der 1701 nach Preetz gelangte, ist gut abzugrenzen. Scheeles eigenhändigerKatalog, im Testament 1672 und in der Stiftungsurkunde 1693 erwähnt, ist zwar nicht erhalten, doch gibt ein 1715geschriebener Katalog ( s. u. 3.2) einen verhältnismäßig zuverlässigen Überblick. Außerdem sind die von Scheeleerworbenen Neuerscheinungen einheitlich in glattes Pergament gebunden und (anscheinend erst nach der Aufstellung imumgebauten Bibliotheksraum in Preetz) ebenso einheitlich auf dem Rücken mit Sepia beschriftet worden. Vor allem aber hatScheele selbst alle seine Bücher mit einem eigenhändigen datierten Besitzvermerk, seinem Wahlspruch und vielfach auchAngaben über den Kaufpreis versehen. Diese Notizen erlauben es, die Entstehung der Sammlung genau zu verfolgen. Siezeigen, daß Scheele während seiner Studienzeit mit dem Aufbau seiner Bibliothek begann und daß er manches aus Königsbergmitbrachte, darunter eine Reihe von Gelegenheitsdrucken Simon Dachs, daß er aber wohl den größten Teil des Bestandes inden 20 Jahren seiner Tätigkeit in Hamburg erworben hat. Das gilt sowohl für den Erwerb von Neuerscheinungen als auchfür den Kauf auf Auktionen. Geschlossene Bestände oder Gruppen aus älteren Bibliotheken lassen sich nicht ermitteln.Eine 1605 in Leipzig gedruckte Predigt ist handschriftlich einem " G. M. Rhenië gewidmet. Das läßt vermuten, daß sieüber Johannes Rhenius (1574-1639), den Vater von Scheeles erster Frau, der bis 1617 Konrektor der Thomasschule inLeipzig und seit 1635 Konrektor der Lateinschule in Husum war, in Scheeles Besitz gelangt ist. Die Annahme einer solchenErbschaft könnte zugleich das Vorhandensein einer bemerkenswerten Zahl von Leipziger Drucken aus dem frühen 17. Jherklären. Ein häufig genannter Vorbesitzer anderer Bücher Scheeles ist ein bislang nicht näher identifizierter JohannesLaurentii aus Itzehoe.
Quelle: http://fabian.sub.uni-goettingen.de/fabian?Kl

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Titel Stammbau der Familie Rhenius aus Oschatz
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Hochgeladen 2021-03-11 16:45:45.0
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