Hinrik (I.) MENCKE
Characteristics
Type | Value | Date | Place | Sources |
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name | Hinrik (I.) MENCKE |
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occupation | Handwerker |
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religion | RK |
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Events
Type | Date | Place | Sources |
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death | about 1411 | Braunschweig-Altstadt
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birth | about 1377 | Groß Lafferde
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marriage | about 1405 | Braunschweig-Altstadt
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??spouses-and-children_en_US??
Marriage | ??spouse_en_US?? | Children |
---|---|---|
about 1405
Braunschweig-Altstadt |
(N.N., EHEFRAU MENCKE |
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Notes for this person
[alias Mente?]
Bürger (seit 1405) und Handwerker (Gewerk unbekannt, vielleicht
Metallverarbeiter, aber ohne eigenes Werkstattgebäude) im Weichbild
Altstadt zu Braunschweig.
Bewohner der ihm 1405 von Schwägerin Fredeke verw. Symons eingeräumten
Wohnung im (von ihr 1401/02 geerbten, dann auf Rentenbasis verkauften)
Hause in der Straße Hintern Brüdern �nächst dem Alten [Beginen-]
Konvent an der Ecke zur Petrikirche� (bis ca. 1409), dann mietweise
Bewohner eines Hauses in der Gördelingerstraße (1410); kein
Hausbesitz. Es mag von Interesse sein, daß Fredeke ihr Testament auch
von Hans Tolner vollstrecken läßt, Sohn und vermutlich
Berufsnachfolger des Grapengießers und wohl Beckenwerken Henning
Tolner (Mack, Test., III/p. 532 f.).
�Man weiß nicht, woher er kam; keine Urkunde gibt die Herkunft des
Bronzegießermeisters Hinrik Mente des Alten an�, bemerkt Schlotter
(Geschl. Mente, a.a.O., p. 58). Eine Erklärung dafür wäre es jedoch,
wenn dieser erste Gießer Mente bereits aus Braunschweig gebürtig sein
könnte. Hier ist zwar der Name Mente zuvor nicht belegt, dafür aber
�Mencke� zur fraglichen Zeit und im fraglichen Stand in der Altstadt.
Hörfehler oder Eigenmächtigkeit der Schreiber für �Mente� scheiden
wohl aus, da drei verschiedene Primärquellen �Mencke� buchstabieren
(Schoß-, Bürger- und Testamentbuch).
Für den beinahe identisch auslautenden Namen der Ratsfamilie (von)
Denkte, aus Groß Denkte bei Wolfenbüttel stammend, ist jedoch der
Lautwechsel von Denk(t)e zu Denthe belegt, wenn auch schon eine
Generation zuvor: Der Altstädter Patrizier Roleff (I.) nennt sich 1368
im eigenen Testament �von Denthe� (D. Mack, Test., a.a.O., III/pp. 445
f.). Seine z.T. ratsgesessenen Familienmitglieder (darunter übrigens
der �utwendige� Beckenwerker Bartolt van Dencte, 15. Jahrh. [Fuhse,
Schmiede, p. 126, Bergholz, Beckenw., p. 64]) werden ihren Namen
demgemäß ausgesprochen haben, auch wenn in den Schriftquellen die Form
Denkte wie bei dem in Braunschweig geläufigen Herkunftsort obsiegt.
Wünschenswert wäre eine Stellungnahme von mundartkundiger Seite zu der
Frage, ob es sich beim Lautwandel Denk(t)e/Dent(h)e um einen
Einzelfall handelt oder ob Ähnliches auch in anderen Fällen angenommen
werden kann.
Die These einer Identität der Namen Mencke und Mente im Braunschweig
des 15. Jahrhunderts dürfte allerdings stützen, daß die Witwe des
ersten Gießers Hinrik I. Mente im meist wortkargen Schoßregister
ausdrücklich �de Hinrik Mentesche�, nicht nur �de Mentesche�, genannt
wird. Diese Präzision wird zur Abgrenzung von einer anderen Menteschen
Ehefrau wohl der gleichen Generation dienen (wenngleich auch die
Unterscheidung von einer ungenannten Ehefrau ihres Sohns Henning Mente
denkbar ist, der allerdings wohl kinderlos bleibt, vielleicht ledig).
Dann könnte Hinrik I. Mente durchaus in Braunschweig einen (im
Schoßregister nicht erwähnten, u.U. weil als Einlieger in Hinriks
Haushalt lebenden) Bruder haben, was möglicherweise eher auf eine
Abstammung aus einer bereits hier ansässigen Familie hinweist als auf
eine Zuwanderung erst von Hinrik selbst.
Falls diese Überlegungen richtig sind, dürfte der Vater des ältesten
Gießers der gegen 1405 zugezogene Hinrik Mencke sein (man beachte den
Leitnamen!), seit 1405 Altstadtbürger. Seinen Schwippschwager Lüdeke
Symons beurteilt Dietrich Mack (Test., III/p. 528) als �vermutlich[en]
Handwerksmeister mit einem sehr bescheidenen Einkommen�, was mit
einiger Wahrscheinlichkeit demnach auch für Mencke gilt. Das
Schoßregister für 1407 gibt dankenswerterweise seinen Herkunftsort an,
und zwar mit Lafferde, also Groß Lafferde bei Peine (vgl. in der
Generation davor den von dort stammenden �Hans von Lafferde de
Helmslegher�; siehe den vielleicht mit ihm identischen Waffenschmied
Hannes Berendes in dieser Datenbank). Da ihm in Braunschweig also
keine Herkunftsangabe als Familienname beigelegt wird, ist der Name
Mencke bereits erblich und könnte tatsächlich Mönck(e), also den
Spitznamen Mönch, bedeuten. Doch vielleicht stellt der vermutete
Lautwechsel zu Mente auch einen ursprünglichen und mündlich
weitergegebenen Lautstand wieder her. In diesem Fall kommt vor allem
eine ursprüngliche Herkunftsbezeichnung aus Mente (bei Hille nahe
Minden/Weser) in Frage, vielleicht auch aus Menden (Sauerland).
[Die Schwester und, neben ihrer Tochter Aleke Mencke, einzig bedachte
Verwandte der Erblasserin Fredeke (N.), Lüdeke Symons' Witwe, ist laut
deren Testament vom 15. 7. 1409] �mit Hinrich Mencke vermählt, der
1405 Neubürger der Altstadt wurde..., im gleichen Jahre Hintern
Brüdern in der einstigen Wohnung seiner Schwägerin Fredeke seßhaft
wurde... und aus Lafferde im Kreis Peine kam, wie uns 1407 berichtet
wird... Die Vermutung, daß auch die Testatorin mit ihrem Ehemann von
dort nach Braunschweig gelangt ist, liegt nicht fern [noch
wahrscheinlicher ist aber, daß Mencke allein nach Braunschweig kommt
und einheiratet, da Fredeke ihm offenbar anläßlich seiner Heirat mit
ihrer Schwester ihr Wohnrecht in der zuvor auf Rente verkauften
Wohnung überträgt und fortzieht, zumal Lüdeke schon 1386
Neustadtbürger war! Anm. Söffge]. Seine letzte Mietwohnung lag in der
Gördelingerstraße..., seine Witwe fand 1411 in der Schützenstraße eine
Bleibe� (D. Mack, a.a.O., hier um die eingearbeiteten Quellenbelege
gekürzt).
Hinrik Menckes Tochter Aleke, 1409 mit Sicherheit noch im Kindesalter,
erbt von Fredeke verw. Symons den Bekleidungsbestand (Pelz,
Futterstoffe, einen Mantel, Röcke), ein kleines Bett und einen
Messingkessel, und damit die gesamte nennenswerte Fahrhabe dieser
Tante mit Ausnahme eines blauen Mantels.
Ob mit einem Magister Mencke ein Zusammenhang besteht, gegen den sich
das Braunschweiger Domstift St. Blasien am 25. 12. 1398 verwahrt
(Ausgabe �1 s[esterc.] nuncio, qui portasse declaracionem contra
mandatum Magistri Mencken� in den Vizedominatsrechnungen St. Blasii
1299/1450 [ed. Hans Goetting, Hermann Kleinau, Göttingen:
Vandenhoeck/Ruprecht, 1957]), wird man bezweifeln dürfen.
Trotz der oben ausgeführten Gedankengänge beachte man die Bürger Cord
[!] Mentze, urk. 1300 - 1340, und Heneke Mense, urk. 1377 in Goslar
(UB Gosl., a.a.O.); nach ihnen kommt allerdings auch in Goslar der
Name lange nicht vor.
Mitgeteilt von Herrn Gunnar Söffge, Goslar am 10.11. 2004
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Upload date | 2011-12-15 10:41:58.0 |
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