Johann Joseph HENN

Characteristics

Type Value Date Place Sources
name Johann Joseph HENN
occupation Ackersmann, Taglöhner
Einbach, Baden-Württemberg, Germany Find persons in this place
religion rk

Events

Type Date Place Sources
death 8. May 1866
Einbach, Baden-Württemberg, Germany Find persons in this place
[1]
burial 10. May 1866
Waldhausen (Buchen) Find persons in this place
birth about 1797
marriage 24. November 1825
Waldhausen (Buchen) Find persons in this place
[2]

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Marriage ??spouse_en_US??Children
24. November 1825
Waldhausen (Buchen)
Maria Anna HENN

Notes for this person

s'Wertsch- s'Krausche in Einbach

Berd Fischer Vom Klosterhof zur Wohngemeinde 700 Jahre Einbach S. 541

"1818 verweigerte die Fürstlich Leiningensche Domä-

nenkammer dem 21-jährigen Hofbauernsohn Johann Jo-

seph Henn die Erlaubnis zu heiraten. Dessen Vater, Hof-

bauer Johannes Ignaz Henn, plante sicher bei der Heirat

seines ältesten Sohnes, diesem seine überschuldete

Hälfte des Erbbestandshofes in einem Erbkauf zu über-

geben. Wer die Braut des jungen Mannes war, wissen

wir nicht mit Sicherheit. Doch 1820 schenkte die ledige

Maria Anna Henn, Tochter des Einbacher Bauern Johann

Joseph Henn vom Hanschjerchgut, einer Tochter das

Leben, die den Namen Maria Barbara Henn erhielt.

1825 heiratete die ledige Mutter den Sohn des Hofbau-

ern, der jetzt allerdings nur noch Sohn eines Tagelöhners

war. Ich vermute, dass schon 1818 die Heirat der beiden

jungen Leute geplant war, aus wirtschaftlichen Gründen

unterbleiben musste und dann erst sieben Jahre später

nachgeholt werden konnte.

1827 verkaufte der Bauer Johann Joseph Henn seiner

Tochter Anna Maria Henn und deren Ehemann dem

Taglöhner Johann Joseph Henn, ein Stücklein Baumgar-

ten, der sog. Gänsgarten, in der Gasse, die hinauf zum

Hanschjerchegut führte. Hier entstand dann im selben

Jahr die ziegelgedeckte kleine Hofstelle. Im Keller-

geschoss aus Stein war der Stall für Geißen und das

Schwein untergebracht, darüber erreichbar über eine

stockhohe steinerne Treppe, lag der aus Fachwerk er-

richtete Wohnstock mit dem angebauten Futterschop-

fen. Es war eines dieser „gestelzten" Taglöhnerhäuser,

wie sie in diesen armen Zeiten damals häufig in den

Dörfern des Hinteren Odenwaldes entstanden und es ist

heute ein Denkmal für diese armen Zeit.

Als weiteres wirtschaftliches Standbein für die Familie

eröffneten die Taglöhnerleute 1842 in ihren kleinen

Haus eine Schankwirtschaft. An den heute nicht mehr

gebräuchliche Hausnamen“ s'Wertsch" erinnerte sich

Ernst Henn noch. Die persönlichen Wirtschaften trugen

keinen Namen, nur Schildwirtschaften hatten das Recht

dazu.

1846 warte der Straußwirth Johann Joseph Henn, etwas

über einen Hektar Acker und Wiese von Franz Biemers

Witwe zu ersteigern. Aber wegen der miserablen Ernte

dieses Jahres sah er sich gezwungen, den größten Teil

dieser Grundstücke wieder abzustoßen, um mit dem Er-

lös die Schulden bei seinem Gläubiger Mayer Sonthei-

mer in Hainstadt zu bezahlen. Im Frühjahr 1848 konnte

der Wirt das von ihm gekaufte Brot- oder Saatgetreide

nicht bezahlen und der Gläubiger erwirkte einen Pfand-

eintrag auf seine Liegenschaften. Dasselbe geschah

1848 nochmals, weil der Wirt den von Lazarus Strauß in

Dittigheim gelieferten Wein nicht bezahlen konnte.

Zwei Jahre später musste Philipp Strauß von Buchen

auch wegen einer offenen Rechnung für Wein eine Pfän-

dungsandrohung gegen den Wirt Henn erlassen.

1853 zwang die europäische Agrarkrise auch diese Tag-

löhner Familie in die Knie. Johann Joseph Henn, 55 Jahre,

Bürger und Wirt, wurde nicht nur seine letzten beiden

Grundstücke zwangsweise versteigert, sondern auch sein

Haus. Ersteigerer war der Gläubiger, Schneidmüller Franz

Münch. Einige der Gläubiger fielen mit ihrer Forderung

durch, weil der Erlös aus der Zwangsliegenschaftsverstei-

gerung zu gering war. Sie hofften aber darauf, dass ihr

Schuldner in der Zukunft wieder zu Vermögen käme und

sie ihn dann belangen könnten. Die Hoffnung trog. Die

Familie scheint als Mieter im Haus geblieben zu sein und

die Wirtschaft weiter betrieben zu haben.

Insgesamt drei Kinder des Wirts Johann Joseph Henn

waren an der Entstehung neuer Familien in Einbach be-

teiligt:

  • der Taglöhner Maurer Johann Michael führte mit

seiner Ehefrau Franziska Balles aus Schloßau im elter-

lichen Haus die Wirtschaft weiter,

  • sein Bruder Franz Karl gründete gegenüber in der Gas-

se mit Maria Ottilia Dörr aus Balsbach die Familie mit

dem Hausnamen “s'Ottilisch",

  • seine Schwester Maria Anna heiratete sind Franz Bie-

mer und legte mit ihm zusammen Grundstein für

die Familie, die heute den Hausnamen "s'Lehn-

hardsch" hat

  • die älteste Tochter, Maria Barbara, gab der von ihr aus-

gehenden Familie den Hausnamen "s'Bebelisch".

Bürger von Einbach

Schutzbürger

69 Jahre alt

Sources

1 Einbach, katholische Gemeinde: Standesbuch 1837-1870 (Zweitschrift), Generallandesarchiv Karlsruhe, 390 Nr. 736, 131 Nr. 4
Abbreviation: Einbach 1837-1870 1118989
  Einbach, katholische Gemeinde: Standesbuch 1837-1870 (Zweitschrift), Generallandesarchiv Karlsruhe, 390 Nr. 736
2 Einbach, katholische Gemeinde: Standesbuch 1810-1836 (Zweitschrift), Generallandesarchiv Karlsruhe, 390 Nr. 735, 62 Nr. 2
Abbreviation: Einbach 1810-1836 1118978
  Einbach, katholische Gemeinde: Standesbuch 1810-1836 (Zweitschrift), Generallandesarchiv Karlsruhe, 390 Nr. 735

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