Johann Franz KOLOCH
Characteristics
Type | Value | Date | Place | Sources |
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name | Johann Franz KOLOCH |
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occupation | kaufmännischer Angestellter, "Reisender" der Hefefabrik Weingarten |
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religion | katholisch |
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Events
Type | Date | Place | Sources |
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death | 3. April 1976 | Weingarten
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birth | 28. July 1886 | Pless/Oberschlesien
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marriage | 3. September 1923 | Bad Cannstatt
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Marriage | ??spouse_en_US?? | Children |
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3. September 1923
Bad Cannstatt |
Frida MÜLLER |
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Notes for this person
Geburtsschein. | [unleserlich] Vor- und Zuname: Johann Franz Koloch ___ | ___ | Geburtstag und =Ort: 28. Juli 1886 zu Pless (Oberschlesien) | ___ | Vor- und Zunamen sowie Stand des Vaters: † Paul Koloch, Kutscher | ___ | Vor- und Zunamen der Mutter: Hedwig geb. Gruschka ___ | ___ | Ort: Weingarten (Datum) 9. März 1925. | Gebühr [...] Stempel (Unterschrift) Der Standesbeamte [Unterschrift].
Schloss Fürstenstein, seit 1847 im Besitz der "Fürsten von Pleß", wurde im Mai 1943 beschlagnahmt und zum Führerhauptquatiert ausgebaut:
http://www.team-bunkersachsen.de/pages/u---verlagerungen/komplex-riese/fhq-fuerstenstein.php
Kaufmännische Lehre bei "Kommerzienrat Zäumer [Zeumer]" in Nicolai/Kreis Pless, erste Anstellung in Breslau (Hefefabrik). 1908 kam Johann Koloch nach Stuttgart zum Verband deutscher Presshefefabrikanten (Sitz Berlin). Im Ersten Weltkrieg gelangteer bis zur Krim. Als er heimkehrte, hatte seine spätere Frau Frida seine Stelle im Hefeverband inne. Im Scherz sagte er seinem Sohn, er habe seine Frau geheiratet, damit er seine Stelle wiederbekam. Damals wurde alle in Wüttemberg produzierte Hefe nach Stuttgart transportiert, wo sie an die einzelnen Bäcker verteilt wurde. Da die Hefe auf diese Weise immer wieder verdarb, führte man ein dezentrales System ein. So kam Johann 1924 zur Spiritus- und Hefefabrik Weingarten. Hier war er 28 Jahre tätig (Pensionierung am 1.7.1952). Eheschließung am 3.9.1923 in Cannstadt. Aufgrund der großen Wohnungsknappheit in Weingarten nahm Frida in Stuttgart noch eine Stelle in der Bonbons & Schokoladen-Fabrik Hugo Wernick an. Vom 23.9.1907-30.6.1933 war Johann Mitglied des Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbandes (D.H.V.) und anschließend bis 1945 der Deutschen Arbeitsfront. Seit dem 1.1.1955 war er wieder Mitglied im D.H.V. , Deutscher Handlungsgehilfen-Verband, Sitz Hamburg (Mitgliedsnummer 27380).
Am 4.8.1955 stellte Johann Koloch erfolglos einen Antrag an das Landesamt für die Wiedergutmachung, Stuttgart, Neue Weinsteige 21: "Antrag auf Gewährung einer Beihilfe aus dem Bundesentschädigungsgesetz ( B ES.-Härtefond)
Im Antragsanschreiben heißt es: "Abgesehen von der Inflation, wo 1923 meine und meiner Frau ihre Ersparnisse verloren gingen, sind durch die Währungsreform 1948 die für die Ausbildung der Kinder mühsam ersparten Gelder entwertet worden. - Haus- und Grundbesitz habe ich nicht."
1974 stellte er erfolgreich einen Antrag beim [Lasten-]Ausgleichsamtes Landkreis Schwäbisch Gmünd, Abt. Schadenfeststellung.
Text des Kondolenzschreibens der Hefefabrik Weingarten GmbH vom 5.4.1976:
"Frau Frida Koloch
mit Angehörigen
(...)
Sehr geehrte Frau Koloch,
das Hinscheiden Ihres Gatten und Vaters hat Sie mir Schmerz und Trauer erfüllt. Wir nehmen herzlich Anteil an dem Verlust, der Sie getroffen hat und sprechen Ihnen unsere aufrichtige Teilnahme aus.
Wie Sie wissen, ist der Verstorbene zu Beginn des Jahres 1924 bei uns eingetreten, um die Verbindung mit dem vorhandenen Kundenstamm zu pflegen und neue Abnehmer zu gewinnen. Noch heute fragen betagte Bäckermeister nach Herrn Koloch, was beweist,wie angesehen und beliebt er bei seinen Geschäftsfreunden gewesen ist. Als Herr Koloch am 1. Juli 1952 in das Privatleben trat, beendete er ein Berufsleben, das von absoluter Zuverlässigkeit, unermüdlichem Fleiss und ständiger Einsatzbereitschaft trotz manchmal widriger Umstände geprägt war. Es darf Sie mit Genugtuung erfüllen, dass dem Nimmermüden ein langer Ruhestand vergönnt war, den er bei verhältnismäßig guter Gesundheit im Kreise seiner Angehörigen verdringen durfte.
In unserem Hause ist Herrn Koloch ein ehrendes Gedenken sicher.
In stiller Trauer
HEFEFABRIK WEINGARTEN GMBH
[Unterschriften]
Die Schließung der Hefefabrik Weingarten 1977 erlebte Johann Koloch nicht mehr.
In Sachen Hefefabrik stöberte ich einen Zeitzeugen auf, Jg. 1931, der kannte meinen Opa Johann Koloch aus seiner Lehrzeit in der Hefefabrik 1944-1948 persönlich. Er sagt, dieser war "Reisender", seine Aufgabe war es, die Hefe auszuliefern, das Geld einzuklassieren und neue Aufträge an Land zu ziehen. Opa selbst hatte kein Auto, er ging immer zu Fuß zur Hefefabrik. Der Zeitzeuge hatte noch alle Beschäftigen um 1948 vor Augen und nannte mir eine weitere noch lebende Zeitzeugin, die in Baienfurt lebt. Näheres in meinen Aufzeichnungen.
Otto Rudhardt (geb. 19.4.1881-2.10.1948) war der Sohn von Ernst Friedrich Rudhardt und Marie Luise Thommel aus Biberach. Er war im Krieg Feldwebel, bei ihm musste man stammstehen. Seine Frau Lisa (27.7.1894) hatte die Krankheit Elefantiasis. Rudhardt war ein fordernder Kontrollfreak, vor dem alle zu kuschen hatten. Die Betriebsleiterin Theresa Sugg (geb. 26.4.1906), eine Könnerin, war seine rechte Hand und die Seele des Betriebs. Hermann Weber (1.11.1900), ebenfalls Betriebsleiter, war für die Kontrollen zuständig und die Schichteinteilung der Arbeiter/innen. Spitzmüller war kriegsversehrt (ihm fehlte ein Bein), er arbeitete im Büro.
Zur Doppelspitze:
August Thommel (11.7.1907-19.5.2008): Er war der technische Direktor, der Hefespezialist (er heiratete Margerethe), kam ca. 1947/48 zur Hefefabrik. Maximilian Schmid geb. 27.11.1912; Nachfolger von Rudhardt, war Prokurist): Er war der kaufmännische Direktor. Vor ihm hatten alle Angst. Er war ein Pfennigfuchser, Briefe, die man mit den eigenen Lieferungen austragen konnte, sollten nicht mit dem Frankomat frankiert werden (damals 20 Pfennig je Brief).
Der Nachfolger von August Thommel war Dr. Schröder.
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sabine.koloch@web.de | |
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