Georg SCHULZ

1807 Georg Schulz betreffend:

Nach ausgehaltnen 6 jährigen 41/2 monatlichen Felddienst erhielt derselbe im Jahre 1801 seinen ehrlichen mit Lob verbundenen Abschied. Die Ortscommission ihres Versprechens eingedenk nahm keinen Anstand demselben in Rücksicht seiner der Gemeinde geleisteten Diensten das Nachbarrecht zu bewilligen. Georg Schulz wollte sich nun im Jahre 1807 mit Dorothea Sauer von hier verehelichen. Aber nach eingetretener allerhöchsten Landgerichtlicher Verordnung müßte die allergnädigste Bewilligung hierüber höchsten Orts nachgesucht werden. Dieses Gesuch wurde aber damals, weil Georg Schulz keine eigenthümliche Wohnung hatte, abgeschlagen. Beyde begingen darauf die Thorheit, sich zu Marsfeld, einem herzoglich eisenachischem Orte trauen zu lassen, und kamen gleich darauf wieder zurück. Diese erschlichene Copulation wurde vom bischöflichen Vicariate für nichtig erklärt, vom königlichen Landgerichte höchsten Orts angezeigt, worauf Georg Schulz ins Arbeitshaus nach Würzburg abgeführt, seiner Strafe alldort erstanden hat. Da nun die Ursache der ersten Verehelichungs-Verweigerung beseitigt, und Georg Schulz dermalen eine eigenthümliche Wohnung hat, nebst 2 Kindern, die ernährt und erzogen seyn wollen, sich bereits 6 Jahre lang mit seinem Weberhandwerk ernährt, auch in Zukunft wohl ernähren kann, sofort einen auskömmlichen Nahrungsstand hat; von der Gemeinde als Ortsnachbar wie jeder andere getragen und geleistet hat. So bittet die Ortscommission das königliche landgericht unterthänigst in Rücksicht der bereits Argernißes de Erlaubniß einer gesetzlichen Copulation gefälligst zu erteilen.

Die Ortscommision harret in schuldigster Hochachtung.

Einem königlichen Landgerichte gehorsamster (fehlt die Unterschrift)

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