Jakob CONTZELMANN

< identisch mit Jakob Contzelmann + in Mössingen am 27.4.1724 - erschlagen von Grenadieren>

<Vermerk im Mössinger Kirchenbuch:>

"den 21 Aprilis 1724 starb Jakob Contzelmann, Bürger und Bauer allhier, welcher den 25. hujus (=diesen Monats) vom Tübinger Marckt kommend von 2 Grenadieren welche darauf die Flucht nach Reutlingen genommen jämmerlich gestochen, gehauen und absonderlich an der Hirnschalen so in Form eines Triangel eingeschlagen erfunden worden, lethaliter lädiert worden. Den Pastoren in seiner Schwachheit zwar erkannt u auf einiges befragen ziemlich wohl, aber mit einer gleich darauf folgenden ohnmächtigen Blessur (?) geantwortet hat, daß die Christl. Liebe das letzte hoffen kann. Der Körper wurde nach vollbrachter Section u Inspection abends umb 6 Uhr unter volkreicher, aufregender Versammlung vergossenen Tränen zur Erden bestattet. Nach der Predigt gehalten über Gen.37 V21, 22 Gott wende dergl Casus tragic. von uns in Gnaden ab u gebe dem Verstorbenen an jenem großen Tag eine fröhliche Auferstehung umb Jesu Christi Willen! Amen.

Sein Blut wurde gewaschen u die Grenadiere wurden den 16. Dezember hujus (diesesJahr) auf dem Marckt zu Tübingen enthauptet.

IT: besagter Contzelmann hat eines gewaltsamen Todes müssen sterben, in den er an dem Tübinger Georgis Markt 1724 von der Amtsstadt wieder heimgehend zwischen Nehren und Mössingen von zweien Grenadiers hochfürstl. Crayß württ. Regiment die zu der von andern Muthwillern irritiert gewesen plötzlich überfallen, mit flinten jämmerlich darnieder geschlagen u so zugerichtet worden, daß er am 3ten Tag seinen Geist aufgegeben zu größter Bestürzung seines Weibes u Kinder als welche damit nichts desto mehr consolieret waren, daß an dem Haupttäter namens Kreiner die Justiz ausgeübet u derselbe in Tübingen decolliert worden, je mittelst war die Sache nicht zu ändern."

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