Ferdinand PETERBURS

ETYMOLOGIE DES FAMILIENNAMENS PETERBORIUS (PETERBURS)

Der Familienname Peterburs (der Vokal u im zweiten Namensteil "Burs" ist ein kurzer Vokal) hat seinen Ursprung in der Dorfbauerschaft Delbrück bei Paderborn. In den Delbrücker Kirchenbüchern und Protokollen der Eheberedungen lautete der Name Endedes 17. Jhdts. "Peterborius" und bis Ende des 18. Jhdts. "Peterbories" (Varianten: Peterburges, Peterburches).

Der Familienname Peterburs (Peterborius) ist ein Hofname und verweist auf den ersten Besitzer. Zugrunde liegt ein Kompositum aus "Peter" und "Liborius" (Borius/Bories ist Kurzform von Liborius, siehe auch Hans Bahlow, Deutsches Namenlexikon!). Der Vorname Bories (Borius, Varianten auch Borries, Burches, Burges, Burs) ist beliebter Vorname im Erzbistum Paderborn, wo der heilige Liborius verehrt wird.

Erstmals taucht der Name "Peterborius" in der Mitte des 17. Jhdts. auf. In der Dorfbauerschaft Delbrück war ein gewisser Liborius Peters der Besitzer einer kleinen, dem Fürstbischof von Paderborn eigenbehörigen "Peterbories"-Stätte. Dessen Tochter Catharina "Peterborius" heiratete 1686 Stephan Förster, der als neuer Besitzer der Stätte den Hofnamen Peterborius (Peterbories) als Familiennamen übernahm.

Anmerkung: Falsch ist hingegen die Behauptung, der Name sei eine Zusammensetzung aus dem Vornamen Peter und der Berufsbezeichnung Bauer (niederdeutsch Bur) mit starkem Genitiv -s. Diese falsche Deutung wird teilweise im Internet und sogar in wissenschaftlicher Literatur zur Namenforschung derzeit verbreitet.

FERDINAND PETERBURS

Ferdinand Peterburs, Beruf Bergmann, zuletzt Landwirtschaftsgehilfe, wurde als zweiter Sohn des Arbeiters Johann Liborius Peterburs und dessen Ehefrau Anna, geb. Poll, wohnhaft in Elsen, am dritten Oktober 1864 in Elsen bei Paderborn geboren undam sechsten Oktober 1864 in der St. Dionysius Kirche zu Paderborn-Elsen getauft. Taufpate: Ferdinand Wolslau aus Paderborn.

Er heiratete standesamtlich am 26.11.1890 in Bernshausen Maria Magdalena Elisabeth Kurth. Kirchliche Trauung: proklamiert am 23. Nov. 1890 in Bernshausen und Elsen, kopul. am 27. Nov. 1890 in Bernshausen.

Auszug aus KB Bernshausen, Tr. 1890:

"Bräutigam: Peterburs, Ferdinand, unverehelicht, Arbeiter in Elsen, *3. Okt. 1864 in Elsen, Eltern: Arbeiter Johann Liborius Peterburs und dessen Ehefrau Anna geb. Poll in Elsen, Braut: Kurth, Maria, unverehlicht, Arbeiterin in Bernshausen, *20 Nov. 1867 in Krebeck, Eltern: Arbeiter Heinrich Kurth und dessen Ehefrau Elisabeth geb. Morelli. Zukünftiger Wohnort der Eheleute angebl. Elsen. procl. 23. Nov. 1890 in Bernshausen und Elsen, cop. 27 Nov. 1890 in Bernshausen. Zeugen: unverehelichter ...? Robert Kurth in Bernshausen."

Wohnorte nach 1890:

Obergrüne, Stadtbezirk Iserlohn (1895); Recklinghausen Süd, Farnstraße Nr. 6 (1916); Minden (1934).

In letzter Ehe war Ferdinand Peterburs verheiratet mit Dorothee Christine Friederike Röthemeyer, geb. Rohlfing. Siehe Standesamt Minden, Trauregister Nr. 238/1934: "Minden am zwanzigsten November tausend neunhundert vierunddreißig. Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschien heute zum Zwecke der Eheschließung: 1. [Bräutigam] Der invalide [sic!] Landwirtschaftsgehilfe Ferdinand Peterburs, der Persönlichkeit nach durch Geburts- und Taufschein anerkannt, geboren am dritten Oktober des Jahres tausend achthundert vierundsechzig zu Elsen, Kreis Paderborn, Geburts- und Taufschein des katholischen Pfarramts in Elsen [,] wohnhaft in Minden. 2. [Braut] Die Dorothee Christine Friederike Röthemeyer, geborene Rohlfing, ohne Beruf, der Persönlichkeit nach durch Geburts- und Taufbescheinigung anerkannt, geboren am dreizehnten Mai des Jahres tausend achthundert sechsundfünfzig zu Kutenhausen, Kreis Minden, Geburts- und Taufbescheinigung des evangelischen Kirchenbuchs in Todtenhausen [,] wohnhaft in Friedewalde."

Ferdinand Peterburs starb in Gütersloh am 3. Januar 1939, StA Gütersloh, Sterbebuch Nr. 3, 1939.

Quellen: Standesamt Recklinghausen, Standesamt Höxter, KB Paderborn-Elsen, KB Bernshausen, Standesamt Minden, Trauregister Nr. 238/1934.

Im Adressbuch der Stadt Minden vom Jahre 1935 ist Ferdinand Peterburs gelistet: "Peterbor, Ferdinand, Invalide, Bäckerstr. 43." Die Schreibweise "Peterbor" ist abweichend von der sonst in den amtlichen Dokumenten üblichen Schreibweise "Peterburs". Ferdinand Peterburs unterschrieb offiziell mit der Schreibweise "Peterburs". Es liegt nahe, in der Angabe im Adressbuch Minden einen Schreibfehler zu vermuten. Bemerkenswert jedoch ist, dass die Angabe sogar eigentlich richtig ist, denn "Peterbor" und "Peterburs" sind die Kurzformen von Peterborius bzw. Peter-Libor(ius)!

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