Johann Ludwig TÖLKEN

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<p class="MsoPlainText"><span style="font-size: 12.0pt; font-family: 'Garamond','serif';">"Johann Ludwig war der zweite der 14 Kinder von Gerhard T&ouml;lken und Margarethe und wurde am 10. M&auml;rz1811 geboren und am 1. May 1811 getauft, was in den Taufregistern der St. Petri-Kirche zu finden ist. Die Petrie Kirche ist der Dom und &hellip; ist anzunehmen, dass zu der Zeit der Vater Gerhard entweder in der Domgemeinde gewohnt hat oder bei der Schwiegermutter &ndash; der alten Budde- am Dom 10 schon wohnte, weshalb diese ihm auch das Kaufrecht auf ihr Haus testamentarisch bestimmte.</span></p>

<p class="MsoPlainText"><span style="font-size: 12.0pt; font-family: 'Garamond','serif';">Wie alle Kinder des Gerhard eine gute Erziehung genossen, so auch Johann Ludwig, der die h&ouml;here Schule besuchte -Altes Gymnasium-, um sp&auml;ter studieren zu k&ouml;nnen. Er muss mit 19 Jahren zur Universit&auml;t gegangen sein und machte, nach der in unserem Archiv liegenden Urkunde das Doctor Diplom der Medizinischen Wissenschaften am 18. Februar 1836 an der Universit&auml;t G&ouml;ttingen, die damals noch unter dem britischen K&ouml;nig Wilhelm IV. von Hannover stand.</span></p>

<p class="MsoPlainText"><span style="font-size: 12.0pt; font-family: 'Garamond','serif';">Schon am 8. Juli 1836 beschlie&szlig;t der Bremer Senat auf das eingereichte Gesuch, dem Doctor med. J. LudwigT&ouml;lken eine Concession zu erteilen, das Amt eines Chirurgen auszu&uuml;ben in dem von der Glanmutter Johann Ludwig Budde Wwe. vererbten (36) chirurgischen Amte.</span></p>

<p class="MsoPlainText"><span style="font-size: 12.0pt; font-family: 'Garamond','serif';">Im gleichen Jahre am 1. Juni 1836 leistet Johann T&ouml;lken in Bremen Altstadt den B&uuml;rgereid als Sohn von Gerhard Hinrich T&ouml;lken eines Altstadtb&uuml;rgers mit Handlungsfreiheit.</span></p>

<p class="MsoPlainText"><span style="font-size: 12.0pt; font-family: 'Garamond','serif';">Nach anderen Aufzeichnungen begann Ludwig seine &auml;rztliche Laufbahn im 18 ten Lebensjahr als Assistent desalten Krankenhauses, seine Studienjahre machte er an den Universit&auml;ten : Berlin, G&ouml;ttingen und Heidelberg durch und lie&szlig; sich im Jahre 1836 in Bremen als Wundarzt nieder, indem er sich haupts&auml;chlich als Chirurg bet&auml;tigte, aber auch mit der Zeit eine sehr beachtliche allgemeine Praxis erhielt.</span></p>

<p class="MsoPlainText"><span style="font-size: 12.0pt; font-family: 'Garamond','serif';">In einem Nachruf anl&auml;sslich seines 1869 erfolgten Todes hei&szlig;t es, dass er einer Familie entstammt,deren Glieder schon im vorigen Jahrhundert &hellip; Pfleger der Wundorgankunde waren. Vor dem Jahre 1843 erhielt er das Amt des Chirurgus forensis und im Jahr 1849 wurde er zum Mitglied des Gesundheitsrates ernannt.</span></p>

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<p class="MsoPlainText"><span style="font-size: 12.0pt; font-family: 'Garamond','serif';">Er &uuml;bte seine chirurgische T&auml;tigkeit im neuen Krankenhaus aus, und wurde 1852 an diesem chirurgischer Arzt der chirurgischen Abteilung. Er war ein geschickter Operateur, aber auch ein gl&uuml;cklicher Operateur.</span></p>

<p class="MsoPlainText"><span style="font-size: 12.0pt; font-family: 'Garamond','serif';">Aus der Schule von Rust und Chelius hervorgegangen, legte er nicht nur den gr&ouml;&szlig;ten Wert auf eine geschickte (37) Operation, sondern auch auf deren sorgf&auml;ltigste Wundbehandlung und legte seine Kranken gerne in Nordzimmer, weil er die Erfahrung gemacht hatte, dass sie sich in solchen am besten erholten.</span></p>

<p class="MsoPlainText"><span style="font-size: 12.0pt; font-family: 'Garamond','serif';">Die Gr&uuml;ndung der Olbers Stiftung zur Unterst&uuml;tzung alter<span style="mso-spacerun: yes;">&nbsp; </span>&hellip; war sein ausschlie&szlig;liches Werk, wie er sich auch <span style="mso-spacerun: yes;">&nbsp;</span>besonders um die Gr&uuml;ndung der Diakonissenanstalt &ndash; ein gro&szlig;es Krankenhaus in der nordwestlichen Stadt &ndash; k&uuml;mmerte, in deren Vorstand er lange Mitglied war.</span></p>

<p class="MsoPlainText"><span style="font-size: 12.0pt; font-family: 'Garamond','serif';">Es konnte nicht ausbleiben, dass dieser begabte, ernste aber liebensw&uuml;rdige Mann, sich bald eine Praxis nach seiner Zulassung erwarb, sodass er &uuml;berall gern gesehen wurde.</span><span style="font-size: 12.0pt; font-family: 'Garamond','serif';">Ob nun alte Beziehungen von Eberhard von Hoorn es mitbrachten, jedenfalls nahm er sich ein sehr umworbenes M&auml;dchen, seine Marie Amalie Focke im Jahre 1842 zur Frau....</span></p>

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<p class="MsoPlainText"><span style="font-size: 12.0pt; font-family: 'Garamond','serif';">Der Vater hatte eine zunehmend gr&ouml;&szlig;er werdende Patientenschaft, sowohl als allgemeiner Arzt als auch Chirurg. Seine ernste und vornehme Natur, gepaart mit gro&szlig;er Liebensw&uuml;rdigkeit schufen ihm bald ein bedeutendes Ansehen und da er eine gl&uuml;ckliche Hand als Operateur hatte wuchs seineArbeit und T&auml;tigkeit.</span></p>

<p class="MsoPlainText"><span style="font-size: 12.0pt; font-family: 'Garamond','serif';">In diesen letzten, etwa 15 Jahren, hatte er st&auml;ndig an Gesichtsrose zu leiden, die er sich anscheinend inseinem Beruf durch Ansteckung zugezogen hatte. Sie hat ihn besonders in seinen letzten Jahren sehr behindert und auch wohl geschw&auml;cht, denn er legte, um seinen kranken Mitmenschen weiter helfenzu k&ouml;nnen, seine &Auml;mter im Krankenhause sowie auch die Stadt&auml;mter im Gesundheitsrat etc. nieder. </span><span style="font-size: 12.0pt; font-family: 'Garamond','serif';">Dies ist auch wohl der Hauptanlass dazu gewesen, dass er schon Anfang der 60er Jahre das Anwesen seiner Schwester Sophie, gelegen in Groepelingen westlich von Bremen &uuml;bernahm.</span></p>

<p class="MsoPlainText"><span style="font-size: 12.0pt; font-family: 'Garamond','serif';">(Auszug aus: Johann Ludwig T&ouml;lken d.&Auml;., Bremer Vorfahren 1600-1900, Bad Oeynhausen 1934)</span></p>

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