Hildegard v. Vinzgau V. SCHWABEN

Characteristics

Type Value Date Place Sources
name Hildegard v. Vinzgau V. SCHWABEN

Events

Type Date Place Sources
death before 30. April 783
Thionville (Diedenhofen a.d.Mosel) /Frankreich Find persons in this place
burial 1. May 783
Metz, Kloster Sankt Arnulf /Frankreich Find persons in this place
birth about 758
marriage before 3. April 771

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before 3. April 771
Aachen
Karl I. der Große KAROLINGER

Notes for this person

Preuschhof (2024) S.856: Hildegardis vom Vinzgau, *0758, + 30.04.0783, begraben in Metz in Lothringen, T.v. Gerold I. vom Vinzgau und Imma/Hemma in Alamannien.

WIKIPEDIA: Stammliste Geroldonen. Hildegard (*ca. 758; +30. April 783 in Thionville an der Mosel in der Lothringer Pfalz) war die dritte Frau Karls des Großen und Mutter Ludwigs des Frommen. Es lassen sich zu ihrem Leben nur wenige

Informationen finden, denn wie alle Frauen Karls stand sie im politischen Hintergrund und fand nur bezüglich ihrer Hochzeit, ihres Ablebens und als Mutter Erwähnung. Sie war die Tochter des fränkischen Grafen Gerold aus dem Geschlecht der

Geroldonen und der Imma, Tochter des alemannischen Grafen Hnabi und Hereswintha vom Bodensee. Ihrem Vater gehörten weitläufige Besitztümer im Herrschaftsgebiet von Karls jüngerem Bruder Karlmann, was diese Ehe langfristig zur bedeutsamsten

Beziehung Karls macht, da er so seine Position in den Gebieten östlich des Rheins stärken und den alemannischen Adel an sich binden konnte. Unter den Geschwistern Hildegards ragt der Ratgeber Karls des Großen hervor, der Heerführer Gerold der

Jüngere, der auch als Graf in der Baar und im Nagoldgau erwähnt wurde. Es ist nicht bekannt, ob diese Verbindung bereits vor dem plötzlichen Tod Karlmanns von Karl dem Großen geplant wurde oder nur Teil der zielstrebigen Einverleibung des

Reiches seines jüngeren Bruders war, bei Übergehung etwaiger Ansprüche seiner Neffen. Jedenfalls kam es Ende 770/Anfang 771 zur Trauung Karls und Hildegards. Zuvor hatte Karl seine bisherige Frau Desiderata verstoßen. Da von Hildegard keine

genauen Geburtsdaten überliefert sind, bleibt davon auszugehen, dass sie zu dieser Zeit zwischen 12 und 14 Jahre alt war. Eine Vermählung in diesem Alter war damals nicht ungewöhnlich, da das heiratsfähige Alter mit der Geschlechtsreife

festgesetzt wurde. Im römischen Recht, das von der Kirche stark rezipiert wurde, war das Mindestalter für eine Ehe bei Mädchen auf 12 Jahre festgelegt. Eine intensive sexuelle Beziehung der Ehepartner ist dadurch belegt, dass Hildegard in 12

Ehejahren 8 Schwangerschaften, darunter eine mit Zwillingen, erlebte, eventuelle Fehlgeburten nicht mit einbezogen. Sie begleitete Karl auf vielen seiner Feldzüge. So ließ er sie 773/774 hochschwanger nachkommen, während er die Hauptstadt des

Langobardenreiches, Pavia, belagerte. Dort wurde seine erste Tochter Adelhaid geboren, die jedoch bereits auf dem Rückweg über die Alpen starb. 778 begleitete Hildegard den König bis nach Aquitanien, wo sie die Zwillinge Lothar und Ludwig zur

Welt brachte. 780/781 reiste sie gemeinsam mit Karl und vier ihrer Kinder nach Rom. Dort wurden die Söhne Ludwig und Karlmann zu Unterkönigen über eigene Gebiete gesalbt. Ludwig erhielt Aquitanien und Karlmann wurde auf den Namen Pippin getauft

und Unterkönig über Italien. Das trug zur Stärkung des Bündnisses zwischen den Karolingern und den Päpsten bei. Wegen der häufigen Schwangerschaften kann vermutet werden, dass sie Karl auf weiteren Feldzügen zumindest zeitweise begleitete.

Hildegard starb am 30. April 783 kurz nach der Geburt ihrer letzten Tochter und wurde am 1. Mai in der Abtei Sankt Arnulf in Metz beigesetzt. Es war Karls Wunsch, dass an ihrem Grab immer Kerzen brennen und täglich Gebete für die Verstorbene

gesprochen werden sollten. Hildegard machte verschiedene Schenkungen an die Klöster St. Denis und St. Martin in Tours. Sie war mit der heiligen Lioba befreundet, die für einige Zeit bei ihr am Hof gelebt haben soll. Sie vermittelte Hildegard

religiöse Bildung und bot ihr geistlichen Rat. Gemeinsam mit ihrem Mann gab sie das Godescalc-Evangelistar in Auftrag und findet erstmals ausdrücklich Erwähnung als Königin, auch der Langobarden, durch das gemeinsame Unterzeichnen von Urkunden

mit ihrem Gemahl. Hildegard genoss bereits zu Lebzeiten hohes Ansehen und erfuhr in ihrem Nachruf von Paulus Diaconus verschiedene Würdigungen. Diese sind jedoch mit gewisser Skepsis zu betrachten. In ihrem Epitaph sind unterschiedliche, zu

dieser Zeit gängige Floskeln und Topoi enthalten, die möglicherweise eingebracht wurden, um Karl zu schmeicheln. So findet sich zum Beispiel der Verweis darauf, dass Hildegard der Inbegriff von Schönheit, Weisheit und Tugend gewesen sei. Es

handelt sich hierbei um feststehende Redewendungen, die von mittelalterlichen Autoren verwendet wurden, um die Herrscherinnen standesgemäß zu umschreiben. Papst Hadrian I. drückte in einem Brief an Karl sein Beileid über den frühen Tod

Hildegards aus. Hildegard nutzte ihre königliche Stellung und die damit verbundenen Möglichkeiten, um ihren Bruder von der Absetzung des Tassilo III. von Bayern profitieren zu lassen. Soweit bekannt, war sie die einzige von Karls Ehefrauen, der

es gelang, einem Familienmitglied nach der Heirat ein Amt zu verschaffen. Außerdem kann angenommen werden, dass sie wie andere frühmittelalterliche Königinnen verschiedene Aufgaben wahrnahm, zum Beispiel als Vorstand der königlichen Hofhaltung

an unterschiedlichen Entscheidungen etwa über die Aufenthalte des Hofes beteiligt wurde, oder als Vertreterin des Herrschers bei dessen Abwesenheit. Dabei kann davon ausgegangen werden, dass sie bei allen Entscheidungen mit ihm in engem Kontakt

stand. Zusammen mit ihrem Mann stattete sie das bereits seit 752 bestehende Kloster zu Kempten reich aus. Aus Italien brachte sie nach dem Langobardenfeldzug 773/774 die Reliquien der Märtyrer St. Gordian und St. Epimachus nach Kempten, die

seitdem die Patrone der Klosterkirche sind (zusammen mit der Gottesmutter Maria). Hildegard wurde in Kempten als Stifterin intensiv verehrt; ihre Bildnisbüste zierte das Stiftswappen und einige Münzen der Fürstabtei. Im Spätmittelalter wurde

behauptet und durch Chronikfälschungen untermauert, Hildegard sei in Kempten bestattet worden (ebenso wie ihr Sohn Ludwig der Fromme); man baute ihre Grabkapelle (Hildegardkapelle) zu einem Wallfahrtsort aus, für den auch Mirakellisten

überliefert sind. Dadurch erklärt sich, dass die Königin Hildegard im Allgäu wie eine Heilige verehrt und auch stets mit Nimbus dargestellt wurde. Noch in der barocken Residenz wurde im 17. Jahrhundert in einem der Innenhöfe eine Grabkapelle

für Hildegard errichtet, die nach der Säkularisation abgebrochen wurde. Auch im modernen Kempten sind Hildegard und ihre Bedeutung für die Stadtentwicklung immer noch stark wahrnehmbar: Der zentrale Platz vor der ehemaligen Klosterkirche

Basilika St. Lorenz ist nach ihr Hildegardplatz genannt. 1862 wurde auf dem Platz der neugotische Hildegardsbrunnen aufgestellt, der in den 1950er Jahren abgebrochen wurde. An einigen Hausfassaden ist ihr Bild aufgemalt, z. B. am Landhaus vom

Kunstmaler Franz Weiß. Das ursprünglich Mädchen vorbehaltene Hildegardis-Gymnasium ist ein weiterer Erinnerungsort in Kempten. An der Lindauer Straße in direkter Nähe zu der Schule steht der Hildegard-Brunnen. An den Fassaden einiger Häuser ist

sie dargestellt. Am Rande des Kemptener Waldes stand die Hildegardseiche, die vor einigen Jahren durch eine Neupflanzung ersetzt wurde. Bis in die 1950er wurden viele in Kempten geborene Mädchen nach Hildegard benannt. Obwohl Karl bereits von

seiner ersten Frau einen Sohn hatte, wurde das Reich im Testament von 806 (Divisio Regnorum) unter den drei Söhnen Hildegards aufgeteilt, die das Erwachsenenalter erreichten. Weil ihr Sohn Ludwig der Fromme Karl als Kaiser nachfolgte, wurde

Hildegard als Mutter von Königen und Kaisern bezeichnet. Karl der Jüngere (*772/773, +4. Dezember 812) erbte den Kernbereich Neustrien und war lange Zeit gemeinsam mit Pippin dem Buckligen (vor dessen Rebellion und Abschiebung ins Kloster) als

Haupterbe vorgesehen, starb jedoch vor seinem Vater. Adelhaid (*773/774, +Juli/August 774) wurde nach einer früh verstorbenen Schwester Karls benannt. Rotrud (*775, +6. Juni 810), benannt nach der Großmutter Karls des Großen, wurde in Rom im

Alter von 6 Jahren mit dem damals etwa 10-jährigen Kaiser Konstantin VI. von Byzanz verlobt. Die Ehe kam jedoch aufgrund zunehmender Entfremdung der beiden Reiche nicht zustande. Karlmann (*777, +8. Juli 810) wurde am 15. April 781 von Papst

Hadrian I. in Rom auf den Namen Pippin getauft und zum König von Italien gekrönt. Lothar (*August 778, +779/780), Zwillingsbruder von Ludwig. Ludwig (*August 778, +20. Juni 840) wurde in Rom zum Unterkönig von Aquitanien ernannt und später als

Kaiser Ludwig der Fromme bekannt. Bertha (*779/780, +nach 14. Januar 823) wurde nach der zum Zeitpunkt ihrer Geburt noch lebenden Mutter Karls benannt. Sie sollte mit einem angelsächsischen Thronerben verheiratet werden. Der König Offa von

Mercien schlug vor, Karl den Jüngeren mit einer der angelsächsischen Prinzessinnen zu vermählen, dies wurde von Karl jedoch als Zumutung empfunden, und er ließ das Frankenreich für angelsächsische Kaufleute sperren. Gisela (*vor Mai 781, +nach

  1. wurde nach der noch lebenden Schwester Karls des Großen benannt und in Rom getauft, mit dem Erzbischof von Mailand als Paten. Hildegard (*782, +8. Juni 783), für die damalige Zeit unüblicherweise nach ihrer noch lebenden Mutter benannt,

folgte dieser bald ins Grab und wurde mit ihr in St. Arnulf in Metz beigesetzt.

HEILIGENLEXIKON Gedenktag 30. April

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Title Genealogie trifft Mythologie.
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SPUREN! Reise weit in die Geschichte und Welt der Vorfahren meiner Familie: Bauern - Bürger - Grafen - Könige - Kaiser - Klostergründer - Heilige - Märtyrer - Ehebrecher - Kriegsherren - Mörder und Ermordete - Imperium Romanum - Mythologie

Soweit die Kirchenbücher bei Archion und Matricula veröffentlicht wurden, habe ich sie eingesehen und die Texte, soweit lesbar, mit ihren Originaltexten übernommen. Wo kein Kirchenbuchvermerk aufgeführt ist, stammen die Daten aus Datenbanken im Internet oder von anderen Forschern, allerdings dann ungeprüft.

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