Lucas BACMEISTER

29.6.1687 Stadtvogt in Ribnitz -- Lucas, Stadtvoigt zu Ribbenitz bey Rostock,

dem Trunk und Fluchen sehr ergeben, daher er auch einstmahls in seinen Studentenjahren

mit einer Compagnie des Teufels Gesundheit trinkend, denselben sogleich mit

gresslichen und feurigen Augen in Person ihrer Wirthin ihnen allen erscheinend

ist sehr erschrekket worden mit den Anreden: ``da sei er, sie hätten ja seine

Gesundheit getrunken'', und wie andere nebst ihm meistens hierdurch im Fenster

und anderer Orte erhöhet sitzend theils Arm und Beine zerbrochen ja gar zu tode

gestürzet seyn, habe ihm doch Gott aus sonderbarer Gnade, zweifelsohne durch

sonderbares kräftiges Gebeth seiner noch gelebten alten Mutter (das sind seine

eigenen Worte an meine Eltern) wunderbarlich damahlen vom Teufel und ohne aller

Verletzungen des Leibes wiederum errettet.

Er hat auch öfters wegen seines wilden Lebens ins Carcer und Gefängnis liegen

müssen, da er auch öfters von Gespenstern ist angefochten worden, so ihm

seine Decken genommen und dabei grosses Getrommeln gemacht, welches er aber als ein

roher, kecker Mensch seinem eigenen Geständniss nach nicht geachtet, sondern

seine Betten mit grossen Flüchen aus den Winkeln wieder geholet und dem Teufel

zu Spott braf mitgetrommelt. Ob er nun zwar in seinen männlichen Jahren etwas

gemässigter geworden, so hat er doch (als der ich als ein Knabe denselben noch

gar wohl gekanndt, und mit meinem Seeligen Vater ihn als Voigten zu Ribbenitz in

seiner Mutter Hause auf dem Bürgerwall zu Rostock gesprochen) von seinem starken

Trinken und vielen Fluchen zeit seines Lebens nicht gar lassen können,

daher er auch nicht viel vor sich spahren noch Segen von Gott überkommen können,

ist er auch in der besten Blüthe seiner Jahre gestorben und seine Witwe und

Kinder in grosser Armut hinterlassen. -- Lebenslauf S.I-7, vermutlich von Sebastian

Bacmeister (Travemünde, 1646-1704)

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