Martin SCHNEIDER

Martin Schneider übernahm am 27.4.1632 den Grund Nr. 87 in Zauchtel um 115 Taler nach seinem bereits verstorbenen Vater.Der Grund wird durch die Kriegsereignisse sicher verwüstet worden sein, da der Kaufpreis mit 115 Talern relativ niedrigwar. Martin Schneider war aktiver Anhänger der Mährischen Brüder. Offenbar angeregt durch Brüderlehrer ausUngarisch-Skalitz (Skalica) hielt er in seinem Haus nach der Vertreibung des letzten evangelischen Pfarrers 1623 geheimeVersammlungen und unterrichtete die Jugend im Katechismus von Johann Amos Comenius. Martin Schneider stand dabei abernicht allein, sondern unterhielt Kontakte zu Protestanten in anderen Gemeinden von denen es noch viele in denHerrschaften Kunewald, Fulnek und Neutitschein gab. Auf letzterem Gut war es vor allem Georg Jaschke aus Söhle, zu demer enge Beziehungen pflegte. Seine Aktivitäten setzten ihn aber auch Verfolgungen durch die katholische Kirche aus. Hierwaren insbesondere die Jesuiten engagiert, die 1624 vom Kaiser die Herrschaft Neutitschein erhalten hatten und seitdemnicht nur im Herrschaftsgebiet selbst, sondern auch darüber hinaus ihre Missionstätigkeit entfalteten. So geriet auchMartin Schneider in den Verdacht der Ketzerei und wäre fast zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt worden. Nur derFürsprache seiner Obrigkeit ist er zu verdanken, daß sein Leben gerettet wurde. Am 2.5.1657 verkaufte Martin Schneiderden Grund Nr. 87 um 250 Taler an seinen Schwager Thomas Kunz.

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