Graf Odo I. VON BLOIS

Characteristics

Type Value Date Place Sources
name Graf Odo I. VON BLOIS
religion RK.

Events

Type Date Place Sources
death 12. March 996
Abtei Marmoutier in Tours Find persons in this place
baptism about 950
burial 996
Abtei Marmoutier in Tours Find persons in this place
birth about 950

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Er war ein Graf von Blois, Tours, Chartres, Châteaudun, Beauvais und Dreux, Herr von Chinon und Saumur. Um das Jahr 965 bekam er die Burg Coucy als Lehen vom Erzbischof von Reims übertragen. Nach dem Tod seines Onkels mütterlicherseits Heribert dem Alten erbte er von diesem die Grafschaft Reims, die Abtei Saint-Médard (Soissons), sowie das Land um Provins und Château-Thierry (Omois) womit das Haus Blois in der Region der Champagne Fuß fasste. Von seinem Lehnsherren, Herzog Hugo Capet, erhielt er noch vor 984 die die Abteien Saint-Martin und Marmoutier übertragen. Letzteren entließ er in den clunizianischen Verband und legte eine Nekropole für seine Familie an. Er begann die generationenlange Fehde seines Hauses zu den benachbarten Grafen von Anjou. Streitpunkt war die Vorherrschaft in der Touraine und der Bretagne, wo beide Häuser präsent waren. Er unterstützte seinen Vasallen Graf Conan den Krummen von Rennes in dessen Bestrebungen Nantes, das von Anjou kontrolliert wurde, zu erobern. Doch in der ersten Schlacht von Conquereuil 981 wurde Conan von Gottfried Graujacke von Anjou geschlagen. Die Rivalität zu den Anjou spiegelte sich auch in deren unterschiedlichen Parteinahmen im Machtkampf zwischen Karolingern und Robertinern um den Königsthron wider. Während er sich von seinem einstigen Lehnsherren Hugo Capet (Robertiner) löste und an die Seite des karolingischen Königs Lothar trat, blieb Gottfried von Anjou ein treuer Anhänger Capets. Gemeinsam mit seinem Vetter Heribert dem Jüngeren nahm er am Feldzug des Königs nach Lothringen teil, der mit der Eroberung von Verdun 985 seinen Höhepunkt fand. Die Erhebung Hugo Capets zum König 987 nutzte er aus, um sich von diesem die Burg von Dreux übertragen zu lassen, als Lohn für seine Anerkennung des Herrscherwechsels. Dies führte er in eine Feindschaft zu dem Normannenherzog Richard Ohnefurcht, dem Dreux tatsächlich gehörte. Aber auch vom neuen König fiel er nach diesem Gewinn wieder ab und verbündete sich stattdessen mit dem karolingischen Prätendenten Karl von Niederlothringen, dem Bruder König Lothars, der Capet den Krieg erklärt und Laon besetzt hatte. Nachdem Karl 991 in die Gefangenschaft Capets fiel, begann er den König in der Region zwischen Loire und Marne zu bekämpfen. Er bemächtigte sich der Burg von Melun die er aber an Burchard dem Ehrwürdigen von Vendôme wieder verlor, von dem er in der Nähe von Orsay zusätzlich geschlagen wurde. Nachdem schließlich Graf Fulko Nerra von Anjou seine Burgen in der Touraine brandschatzte, war er um 992 gezwungen sich dem König zu unterwerfen. Doch schon im Jahr 993 verschwor er sich mit Bischof Adalbero von Laon, um den König und seinen Mitgekrönten Sohn, Robert II., in Mouzon gefangen zu nehmen und an Kaiser Otto III. auszuliefern. Doch das Komplott wurde aufgedeckt und der Bischof verhaftet, gegen ihn ließ der König den Grafen von Anjou marschieren. Der ließ in der Touraine den Donjon von Langeais errichten, einen der ersten Wehrtürme aus Stein. Er beeilte sich ein Bündnis mit dem Herzog Wilhelm IV. von Aquitanien einzugehen, Ehemann seiner Schwester, und dem Grafen von Flandern sowie sogar dem Herzog der Normandie, um Langeais im Winter 995/996 zu belagern. Als Fulko den König zu Hilfe rief und dieser mit einem Heer vor Ort erschien, musste die Belagerung abgebrochen werden. Im gleichen Winter erkrankte er und starb in der Abtei von Marmoutier wo er auch bestattet wurde. Er hinterließ seine unmündigen Söhne in einer gefährlichen Situation, die seine Witwe durch eine schnelle Heirat mit König Robert II. begegnete. Da sie aber mit dem jungen König nach kanonischem Recht zu nahe verwandt war, sollte die Ehe auf Druck Papst Gregors V. wieder geschieden werden.

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