Martin HILLIGER

Band XXV (2005) Spalten 626-627 Autor: Bernhard Hemmerle HILLIGER, Martin II., Stück- Glocken- und Kunstgießer, "ChurfürstlichSächsischer Büchsengießer", goß Glocken für Sachsen und die Steiermark, * 1538 in Freiberg, Sachsen, † 5. Sept. 1601 in Dresden; gehörte der 6. Generation der Glockengießer-Dynastie Hilliger an, lernte bei seinem Vater Wolf I. Hilliger; heiratet 1564 Anna Uttmann, Tochter des Bergherren Christoph U. Martin II. Hilliger war 1567-1576 Stellvertreterseines Vaters in der Gießhütte Dresden. Er erhielt zehn Jahre Urlaub,um nach Graz zu gehen. Dort goß er zwischen 1577 und 1587 in den Gießhütten vor dem Paulus- und Sacktor Glocken für die Steiermark und fürErzherzog Karl II von Steiermark Geschütze. Zudem errichtete er in Graz eine Brauerei für "Freiberger Bier". Am 8. Sept. 1589 erfolgte eineerneute Berufung nach Dresden; dort war M. Hilliger auch zeitweise auch Bürgermeister. Neben Glocken und vielen Bronzegeschützrohren fertigte er mindestens 6 Grabplatten für die Freiberger Fürstengruft. Seinegrößte Glocke (4188 kg) goß M. Hilliger für den Schloßberg in Graz. Lit.: Hübner, Otto, Die Familie Hilliger, in: Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins, Heft 42, 1906; - Walter, Karl, Glockenkunde, Regensburg 1913; - Eichler, Hans-Georg †, Handbuch der Stück- und Glockengießer auf der Grundlage der im mittleren und östlichen Deutschland überlieferten Glocken, eingerichtet von Barbara Poettgen, Heft 2 der Schriften aus dem Dt. Glockenmuseum Burg Greifenstein, Greifenstein 2003.

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