Familie Beventen (Boventen). Leberecht von Guericke sagt unter Nr. 57/58 seiner 1. Ahnenreihe überErs. Moritz I Ehefrau: "Gertrud von Boventen des vorgedachten adligenGeschlechts." Mülverstedt (Mgdb. Geschichtsbl. Bd. VI S. 596) vertritt die Ansicht,die Ehefrau Moritz stamme aus der sehr angesehenen Familie von Beventen der Altstadt Mgdb., diese Familie sei mit der altadeligen niedersächsischen Familie von Boventen nicht zu verwechseln. Otto v. Boventen lebte 1311, Heinrich am 28.1.1324; einer dieses Stammes habe am Ende des 15. Jh. zu Schermke gewohnt und auch in BarnebergGrundbesitz gehabt. Die von Boventen führten einen gespaltenen Schild, vorn mit einem Löwen, hinten mit einem Schlüssel. Von der Familie v. Beventen ist nur ein Wappensiegel in der Größe eines Viergroschenstückes erhalten, das einen schräg rechtsgeteilten Schild oben mit Kopf und Hals eines Bockes, unten mit einer mehrmaligen längs der Sektion gezogenen Spitzenteilung zeigt. Die Umschrift in altdeutschen Minuskeln lautet: ebeling Ranke beuenten Ranken. Das Siegel hängt an einer Urkunde von Mittwoch nach Nicolai 1441, durch welche KlausEngel, Ebeling "Beventyn", Margaretha, Heinrich Klutzows Ehefrau, Schwester des Vorgenannten, und Henning und Cuno v. Embden, alle in Mgdb., sich gegen Erzbischof Günther wegen Einlösung der ihnen von demselben aus der Orbede der Stadt Burg wiederkäuflich verschriebenen 40 MarkSilber "reversiren". Der Wappenschild ist kein einfacher, sondern wieauch bei den Alemann, v. Embden, Engel ein zusammengesetzter, doppelfeldiger. Hans (Johann) v. Beventen ist von 1416-1457 als Bürger von Mgdb. genannt, er befand sich am 27.XI.1416 unter den Aelterleuten, die zu Brüggeeinen Vertrag zwischen den schottischen Abgesandten und den Aelterleuten des deutschen Kaufmannes über einen Stillstand bis 1417 abschlossen. 1429 belehnte der Erzbischof Günther in Mgdb. die Bürger Hans und Ebeling v. Beventen mit der großen Holzmark gegenüber von Barleben. Ebeling v. Beventen wurde am 5.II.1422 als Schöppe bestätigt, am 25.I.1447 verpfändete er an seine Schwester Margaretha, Thile WoltersdorfsMutter, ½ Holzmark zu Barleben. Am 14.XI.1457 kauften Hans und Ebeling Güter; sie besaßen auch solche in Hohendodeleben. Jacob v. Beventenkaufte am 28.XII.1481 Güter (Crüssow), er war 1480, 1483 und 1486 Kämmerer, 1491, 1494 und 1497 Bm. der Altstadt Mgdb. Dietrich v. Beventen"reversirt" sich für sich und seine Ehefrau Anna am 15.III.1496 gegenErzbischof Ernst von Mgdb. wegen des ihnen auf Lebenszeit verliehenenSchlosses Plota (Mgdb.). 1544 studierte ein Johannes Beuenten aus Mgdb. in Wittenberg. Das Geschlecht v. Beventen scheint gegen Ende des 16. Jh. in der männlichen Linie erloschen zu sein. Ueber den Ursprung der Familie ist nichts bekannt, trotz der Verschiedenartigkeit der Wappen will es möglich erscheinen, daß die Boventen und Beventen im Zusammenhang gestanden haben. Es fragt sich nun, wessenTochter war Gertrud v. Beventen (Boventen), die etwa um 1475 geborensein wird. In Frage kommen Dietrich und Jacob v. Beventen, die Brüderund Söhne von Hans oder Ebeling sein können. Im 13. Jh. lebte ein altsächsisches Geschlecht von Biewende im Braunschweigischen, das aber mit Helmhold v. Biewende um 1320 erloschen ist.Ihr Wappen stellte in 3facher Wiederholung einen von außen gesehenen(linken) Arm dar, an dessen Handgelenk ein beutelartiger Gegenstand hing. Nach diesen Edlen von Biewende, die ein bewaffnetes Gefolge hatten, nannten sich auch die aus dem Gefolge zur Ritterwürde Emporgestiegenen "Ritter von Biewende" (milites de biwende), von denen urkundlich 1236 Christian, Heinrich, Marquard und Friedrich genannt sind. Sie führten im Wappenschild eine 5blättrige Blume (heraldische Rose) und hatten Besitz in Klein-Biewende bei Groß- Biewende. Eine andere Familie dieses Namens führte ein Wappen mit einem krähenden Hahn. Es hat auch Personen bäuerlichen Standes mit der Bezeichnung v. Biewende gegeben. Ein Zusammenhang mit dem Geschlecht v. Beventen ist indessen nicht erkennbar, auch nicht mit Adelsgeschlecht v. Bevensen im Lüneburgischen,das im Schilde und auf dem Helme ein Jagdhorn führte. Zu den Lüneburgischen Patriziergeschlechtern gehörten auch "Die Beven", die Familie "der Dicken" und der "Sothmeister". Alle drei Familien führten fast eingleiches Wappen: "2 schreg ins Creutz gegeneinander gesetzte arme, deren jeder in der hand einen güldenen, mit einem edelsteingezierten ring in die Höhe hält". Sie wohnten im Städtchen Bevensen (Bevenhusen), "Beve Ibitz 1291". Personen-Kennung I12432 Schilling