Maria FESTETICS VON TOLNA
Characteristics
Type | Value | Date | Place | Sources |
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name | Maria FESTETICS VON TOLNA |
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occupation | Hofdame von Erzherzogin Klothilde, später von Kaiserin Elisabeth (Sisi) |
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Events
Type | Date | Place | Sources |
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death | 16. April 1923 | Söjtör
Find persons in this place |
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birth | 10. September 1839 |
Notes for this person
<p>Aufgewachsen in <a title="Söjtör" href="https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%B6jt%C3%B6r">Söjtör</a>, hatte sie viel Kontakt zu den ungarischen Politikern <a title="Ferenc Deák" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ferenc_De%C3%A1k">Ferenc Deák</a> und <a title="Gyula Andrássy" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Gyula_Andr%C3%A1ssy">Gyula Andrássy</a>. 1870 wurde sie auf Deáks und Andrássys Betreiben Hofdame der Kaiserin. Sie zögerte lange, den Posten anzunehmen, da sie fürchtete, kein eigenes Leben mehr führen zu können und ihr Gerüchte über die schwierige Kaiserin zu Ohren gekommen waren. Sie fand jedoch bald Gefallen an Elisabeth und verehrte sie ihr Leben lang. Mehrere Heiratsanträge musste sie auf Wunsch/Befehl der Kaiserin ablehnen, die nicht auf sie verzichten wollte. Am Wiener Hof hatte sie außer zur Kaiserin nur engen Kontakt zu ihrer Landsfrau <a title="Ida Ferenczy" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ida_Ferenczy">Ida Ferenczy</a>. Elisabeths Schwiegermutter, Erzherzogin <a title="Sophie Friederike von Bayern" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sophie_Friederike_von_Bayern">Sophie</a>, hasste die Ungarn als Aufrührer und strafte die ungarische Hofdame mit Nichtachtung.</p>
<p>Eine wertvolle historische Quelle sind Marie Festetics' Tagebücher, in denen sie das Leben am kaiserlichen Hof und vor allem das der Kaiserin detailliert schildert. Im Gegensatz zu vielen anderen Quellen ist das Festetics-Tagebuch der Öffentlichkeit zugänglich. Es befindet sich in der <a title="Széchényi-Nationalbibliothek" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sz%C3%A9ch%C3%A9nyi-Nationalbibliothek">Széchényi-Nationalbibliothek</a> in Budapest.</p>
<p>Elisabeths Biograph Corti betont besonders Marie Festetics' außerordentliche Menschenkenntnis, die sich in ihren Aufzeichnungen zeigt. Corti: <em>„Es ist bemerkenswert, wie diese Frau stets voraus wittert, welche Persönlichkeiten für ihre Herrin später von unglücklichem Einfluss sein werden. Die Gräfin trägt ihre Besorgnis am selben Tage, da die Persönlichkeiten ins Leben der Kaiserin treten, in das Tagebuch ein; es ist also kein nachträgliches Urteil, sondern zeigt, daß diese Frau einen richtigen Instinkt, eine ungeheuer scharfe Beobachtungsgabe und hervorragende Geistesgaben besitzt. Ist Frau von Ferenczy unbegrenzt treu, einfach und ergeben, so ist Gräfin Festetics zweifellos die geistig höchststehende und scharfsinnigste Frau aus dem Kreise, den Elisabeth nach und nach um sich versammelt.“</em></p>
<p>Brigitte Hamann unterstreicht die Ergebenheit der Hofdame für ihre Kaiserin. Im Festetics-Tagebuch finden sich schwärmerische Einträge wie (1872): <em>„Sie ist die Verkörperung des Begriffes Lieblichkeit. Einmal denke ich, sie sei eine Lilie, dann wieder: ein Schwan, eine Fee oder eine Elfe.“</em></p>
<p>Marie Festetics war in ihren Tagebuchaufzeichnungen ausgesprochen loyal - gelegentlich empörte sie sich über Klatschgeschichten, ohne deren Inhalt in ihr Tagebuch aufzunehmen, und bemerkte etwa: <em>„Ich würde mir nie verzeihen, eine solche Geschichte vor der Vergessenheit zu retten! Schrecklich!“</em></p>
<p>Trotz aller Bewunderung und Loyalität übte Marie Festetics dennoch oft deutliche Kritik am Verhalten der Kaiserin und stellte etwa 1873 fest: <em>„Sie ist eine Schwärmerin, undihre Hauptbeschäftigung ist Grübeln. (...) Sie brauchte eine Beschäftigung, und da die einzige, die sie hätte, ihrer Natur zuwider ist, liegt in ihr alles brach.“</em> Corti: <em>„Die Gräfin wird nicht müde, sich in ihre Herrin hineinzudenken.“</em></p>
<p>Die Arbeit als Hofdame, die Elisabeth auf ihren zahlreichen Reisen und Wanderungen begleiten musste, wurde im Laufe der Jahre zu anstrengend für Marie Festetics. <em>„Ich bin totgegangen“</em>, schrieb sie 1882 nach einem langen Fußmarsch in ihr Tagebuch. Wenige Jahre vor Elisabeths Tod wurde sie durch eine andere Ungarin, Gräfin <a title="Irma Sztáray" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Irma_Szt%C3%A1ray">Irma Sztáray</a>, ersetzt.</p>
<p>Über Elisabeths Ermordung war Marie Festetics verzweifelt und schrieb an Ida Ferenczy: <em>„Viel werden wir noch zusammen trauern, Ida, uns gehörte das Beste. Das wird uns niemand rauben, es ist ein Juwel - wir liebten sie immer, nicht wie viele, die erst darauf kamen, als der Dolch ihr Herz durchbohrte.“</em></p>
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<p><em>Geschwister:</em></p>
<p><p align="left">Von der Kindheit und Jugend der Geschwister der Gräfin verfügen wir nur über sehr wenige Informationen. Von den zehn Kindern erreichten nur vier das Erwachsenenalter:Adele, Karl, Marie und Victor. Über die Jugend von Adele geben die Tagebücher ihrer Schwester keine Auskunft. Sie heiratete den Reichsritter August von Mertens, der schon bei der Eheschließung kränkelte. Die Brüder Karl und Victor bereiteten sich auf eine militärische Laufbahn vor. Karl diente sechs Jahre lang in dem Carl-Liechtenstein-Ulanenregiment Nr. 9.</p>
<p><p style="text-align: left;" dir="ltr"><em><span style="font-size: small; font-family: AdrianeText-Italic;"><span style="font-size: medium;">Ein Reitunfall beendete </span></span></em>seine vielversprechende Karriere. Um 1860 heiratete Karl Festetics Rosalie Friderici, die Tochter von Hermann von Friderici und Mathilde Festetics, eine Cousine ersten Grades. Das Paar bekam zwei Töchter, Mathilde und Julianna, die 1866 tragischerweise noch sehr jung an Angina erkrankten und kurz nacheinander daran starben.</p>
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Title | 18-9-2024 |
Description | Alle Personen außer: gesperrte und lebende. Stand vom 18.9.2024, 12:00 Uhr |
Id | 66761 |
Upload date | 2024-09-18 12:01:55.0 |
Submitter |
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reiner@steppkes.eu | |
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