1841-1886. Friedr. Heinr. Carl Giebner, geb. 1803, Aug. 15 zu Seesen (Braunschw.) "Als ein Knabe von einem Jahr kam er mit seinen Eltern nach Nordhausen, wo er seine Schulbildung empfangenhat. Sein Vater war ein Handwerker, ein Töpfer, besaß aber gute Schulkenntnisse und allerlei Kunstfertigkeiten, die auch sein Sohn teilweise von ihm geerbt hat. Obgleich bei der Wiege desSohnes die Armut und die Not nicht die Wiegenlieder gesungen hatten - in Seesen besaßen die Eltern zwei Häuser - so hat er infolge des französischen Krieges, da die Eltern dadurch völligverarmten, das Brot der Armut bis zu seiner Universitätszeit gegessen. Daß er die gelehrte Karriere verfolgt, hat er dem Direktor Kraft, dem Lexikographen, zu verdanken, aber daß er trotzder Armut und Mittellosigkeit zu Amt und Würden gekommen, ist einzig und allein das Werk der wunderbaren Gnadenfügung und Führung Gottes. Sein Studienort ist Halle gewesen, wo er zwar zu denFüßen Wegscheiders und Gesenius gesessen, aber doch vor deren krassem Rationalismus bewahrt worden ist." Er wurde Hauslehrer zu Zwethau bei Torgau und zu Godenswege, Kantor in Strelitz1830 Oktober 3, Kantor (1835) und Subrektor (1839) an der Domschule in Ratzeburg, P.adj. in Strelitz 1841 Okt. 31, Kirchenrat 1880, 1886 Dez. 3. - Cop. I. 1835 April 1 Germane Probsthan, des Vorgängers Tochter, geb. 1813 Juni 23, 1847 Juni 23; cop. II. 1849 Mai 6 Dorothea Hahn, 1851 April 17, 37 Jahre alt, des Zieglermeisters David Hahn vor Neustrelitz Tochter; cop. III.1852 Jan. 6 Georgine Birkenstädt, des Präp. Joh. Joachim zu Goldberg Tochter, geb. 1813 Juli 27, 1871 Okt. 14. Kinder: (I) 1. Otto, geb. 1835, 1902, Farmer in Milwaukee; 2. Hedwig, unverheir., in Fürstenberg; 3. Carl, geb. 1839, Kaufmann in Pittsburg; 4. Marie, cop. P. Scheller in Ölper (Braunschweig); 5. Paul, geb. 1844, Ingenieur in Wien; 6. Johannes, geb. 1846, Rentner in Braunschweig; (III). 7. Johanna, Lehrerin in Fürstenberg; 8. Bernhard, geb. 1854, Großh. Vogt und Gärtner, bei der Landes=Irren=Anstalt Alt=Strelitz.