Johann Baptist GERMANN

auf dem "Adler". Firmung 1730. oo um 1742? viell. in Wehr?; bei

oo1786 Witwer. Vogt im Schlößle.- KB: "resignierter Vogt" (1790). Todesurs.:

auszehrendes Fieber, +Alter: 68 Jahre. -Haus No.35.- Lt. OSB Schliengen:

Subpraefekt in Stetten.- Lt. C.RUPP-BÄR a.a.O. Türinschrift in trapezförmiger

Kartusche am Gasthaus "Adler" (abgebrochen): J.B.G.- M.R.F. 1762.- Ersteigerte

im Sept.1751 zus.m. seinem Schwager GRUNY von Inzlingen u. dem Hammerschmid

Tobias WIDMANN nach den Unternehmungen der Familie LITSCHGI (s.dort) die

obere Mühle (DEISLER, 166,190f.); der "Schwager" Johann Baptist GRUNY war

ein Bruder des verstorb. ersten Ehemannes von GRUNYs Frau.- Im Stadtarchiv

LÖ geht lt. HIERONIMUS-Sammlung aus dem Abtey-Diarium der herrschaftl.

Gefälle in Stetten (1732-1760) hervor: 1755 Vogt von Stetten. Am 14.Jan.1757

wurde dem Vogt zu Stetten Joh. Bapt. GERMANN das Weinumgeld für die ganze

Gemeinde für 1757 "verakkordiert" für den Betrag von 140 lb Basler Währung

(= 106 fl rheinisch) u. vom Schaffner des Stifts Säckingen bestätigt. Von

Martini 1758 bis 1759 waren dafür nur 85 lb zu bezahlen. Am 21.Jan.1760

ist dem Vogt zu Stetten von Ihrer hochfürstl. Gnaden das Weinumgeld für

3 Jahre von Martini 1759 bis 1763 "verakkordiert" worden zu jährl. 98 fl

rheinisch (= 122 lb 10ß Basler Währung).- Im Pfarrarchiv Stetten mehrere

auf Formular ausgefertigte Urkunden (Nr.4 vom 4.Febr.1773 u. Nr.8 bis Nr.13

vom 26.April 1783), die man heute als Grundschuldbriefe bezeichnen würde

u. vor Johann Baptist GERMAN, Geschworener Stabführer (1773) oder Vogt

(1783) in Stetten, Richter der Äbtissin Maria Anna des Fürstl. Stifts Säckingen,

im Beisein der Beteiligten u. des Ortsgerichts bestellt wurden. Die Kirche

St.Fridolin bzw. deren Bruderschaft, vertreten durch Kirchmeyer u. Bruderschaftspfleger,

gaben langfristige Darlehen um 5% Zins an verschiedene Stettener Bürger

oder deren Witwen, deren Häuser u. Grundstücke dafür verpfändet wurden.-

Viell. ist er jener Hans GERMANN Jung, der ab KRech 1745-47 bis 1763 von

51 lb 16ß Kapital einen jährl. Zins von 2 lb 11ß 6d zu bezahlen hat.- Am

22.Mrz.1749 seine Unterschrift bei KRech 1745-48: als neuer Kirchmeyer

"Item hat er angelegt an Capital bei Fridle HAß schuemacher und Hanß Martin

OFENHEUSLE 95 lb", u. zwar Fridle HAß der Jung oder Jacob Sohn 50 lb, Hanß

Martin OFENHEUSLE 45 lb; als Kirchmeyer tätigte er also Geldgeschäfte für

die Kirche, gab dieses Amt wohl um 1748 auf, als er Vogt wurde. Lt. KRech

1749-51 rechnet der neue Kirchmeyer Hanß HAGIST ab: "Von dem Vogt Baptist

G. als gewestem Kirchmeyer für den Kirchenwein, so er Vogt verkauft, empfangen

23 lb"; das Essen anläßlich Abhaltung der letzten KRech kostete: "Ürthen

dem Vogt oder wirth 22 lb 15ß". Ab KRech 1764 übernehmen die Erbschaft

der verstorb. Vögtin Elisabeth GASSin der (Sohn) Vogt Johann Baptist GERMANN

u. [dessen Neffe] Hanß Fridlin GERMANN. Bei KRech 1767 hat er von seiner

[verstorb.] Mutter her "anoch Capital von 21 lb 12ß 2d" zu tilgen oder

zu verzinsen u. soll noch "wegen einem Knecht" [seines Vaters] 1 lb [Kirchenstrafe]

zahlen.- Johann Baptist G. Vogt zinst lt. Berain 1768 an die Gem. Stetten

jährl. 6ß von einem Haus u. Hofstatt, Scheuren, Stallung u. Schopf, auch

Kraut- u. Grasgärtlein am Dorfbach u. beim "Dorfbrunnen gegen der Linden".

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