Joachim FLOTOW

Im Jahre 1635 zur Frühlingszeit, am 2. Juni starb

dieser erste Gatte, und wurde sie zum ersten Mal

sehr traurige Witwe. Als dies Jahr vorbei war,

verheiratete sie sich zum zweiten Mal im Jahre 1636

am 3. Juli mit dem gelehrten Herrn Joachim FLOTOW,

rechtmäßigen Pastor dieser Parochie, mit dem sie

drei Söhne hatte, Joachim, David und Laurenz. Die

Jahre dieser siebenjährigen Ehe waren sehr traurig

infolge des wütenden Krieges. Denn im Jahre 1638

in der Pfingstwoche wurde sie, in einem Zeitraum

von drei Tagen, 25 mal geplündert bis sie am

1. Festtag in nächtlicher Wanderung zu Fuß mit dem

Gatten und den weinenden Kindern in die Stadt Stolp

floh in ein monatelanges Exil.

Dieser Gatte starb nun 1643 zur Frühlingszeit im

Monat Mai nach einem frommen Leben. So wurde sie

zum zweiten Mal traurigste Witwe. Die Trauer des

Witwenstandes vermehrten im folgenden Herbst die

Kriegsgefahr und der Einfall der Krakowianischen

Truppe, durch welche erschreckt, die Bewohner nach

Polen flohen. Aber Gott sei Dank wurden sie nach

kurzer Zeit zurückgeführt und ging es ihnen nach

Verlust wieder besser

Flotow war Sohn des "Hofbalbierers" Daniel Flotow in Wolgast. Er studierte seit dem 18.7.1627 in Greifswald, wurde dort am 13.8. 1628 zum zweiten Male immatrikuliert), am 6. Juni 1636 ordiniert und am 15.6.1636 in sein Amt in Mützenow eingeführt..

Jedoch haben wir einen

Bericht des damaligen Pastors Joachim Flotow in der Nachbarpfarre Mützenow. Dieser

verzeichnete, daß er anno 1638 innerhalb von vier Tagen vom 9.bis 13. Juni von der schwedischen

Reiterei „am Hause und Hofe, wie auch am Leibe 27 mal geplündert, ruiniert und gespoliert

worden und daß diese Plünderung durch die schwedischen Reiter auch die Kirche und

die ganze Feldmark betroffen hat. Aus dem heiligen Altar wurde das ganze Kirchenvermögen,

bestehend aus 6 Talern und 6 Schllg. von den Reitern mit großer Gewaltsamkeit

in des Pastoris und seiner Ehefrau Gegenwart geraubt.“

Daß auch die Erträge der Felder nicht von der Kriegsnot verschont geblieben sind, beweist

der Umstand, daß das Kirchenkorn in jenen Jahren auf das Schloß zu Stolp gebracht und dem

fürstlichen Amtmann zur Verwahrung übergeben werden mußte.

Comments