Julius Wilhelm KUHNLE
Characteristics
Type | Value | Date | Place | Sources |
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name | Julius Wilhelm KUHNLE |
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occupation | kaufm. Angestellter |
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Events
Type | Date | Place | Sources |
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death | 31. December 1994 | Stuttgart, Baden-Württemberg, Germany
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birth | 17. September 1914 | Stuttgart, Baden-Württemberg, Germany
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marriage | 22. July 1944 | Trostberg, Traunstein, Bayern, Germany
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Marriage | ??spouse_en_US?? | Children |
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22. July 1944
Trostberg, Traunstein, Bayern, Germany |
Mathilde HUBER |
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Notes for this person
Willy Kuhnle wuchs im Stuttgarter Westen auf, in der Rötestraße 42. Schräg gegenüber wohnten Onkel und Tante Kühlwein, später die Cousine El se Otto, zu der und ihrenKindern Elke und Jürgen bis in die 90er-Jahre enge familiäre Beziwurden. Er besuchte nach der Grundschule (ve rmutlich Schwabschule) die Realschule am heutigen Schickhardt-Gymnasiu m, das auf deranderen Seite des Schwabtunnels steht und schon zu Heslach gehört. Nach der mittleren Reife machte er eine Lehre bei der Firma Bleyle inder Rotebühlstraße, Ecke Seyfferstraße, etwa 5 Minuten von der Rötestra ße entfernt. Später bekam er eine Stelle bei der Firma Lechler in derK ronenstraße in Stuttgart-Mit 1939 starb die Mutter und er wurde zur Wehrmacht eingezogen. Er war zunächst in Frankreich, später in Russland. Er hatte aber Glück: Mit Hil fe eines Bekannten konnte er sich dem Kriegsgeschehen entziehen undwu rde "Manager" einerMusikergruppe a Aserbaidschan. Seine Devise war:" Nur nicht auffallen". In dieser Zeit zweifellos eine lebenserhaltende Einstellung. 1943/44 war er in der Gegend von Traunstein stationiert und lernte dort seine spätere Frau Hilde kennen, die damals im WehrbezirkskommandoT raunstein tätigwar und so auch Kontakt mit ihm hatte. Es muss eine gro ße Liebe gewesen sein, die einLebe andauerte. Erhalten geblieben ist uns ein Geschenk, dass sie sehr beeindruckt haben muss: Ein Bild vomCh iemsee mit der Fraueninsel. Es hing bis zu Hildes Tod immer an der"be sten" Wand im jeweiligen Wohnzimmer, am Schluss im Altenheim.Undesve rsinnbildlichte das Heimweh Hildes nach zuhause. Im Juli 1944 heirateten die beiden. Danach musste Willy wieder an dieFront, nach Osten. Er erkannte aber kurz vor Kriegsende die Zeichen der Zeit und tat das einzig richtige: Er desertierte und ging den gefährl ichen Weg zu Fuß nach Trostberg,wo er seine Frau und ihre Familie übe rraschte. Es ist ein kleines Wunder, dass er diesen Fußmarsch überlebt e, denn die Nazis waren zu dieser Zeit sehr wachsam und richtetenjede n hin, der seine Truppe verlassen hatte. Im Frühjahr 1945 entschied sich das weitere Schicksal der Familie: InTrostberg wurde diskutiert, ob die Familie in Trostberg bleiben oder na ch Stuttgart ziehen wollte. Es muss lange und schwierige Diskussioneng egegeben haben, aber am Endesetzte Willy sich durch und man zog nachS tuttgart. Dort fand das Paar erst mal eine Bleibe in einem Zimmer bei den Eltern, später halfauch hier die Familie: Wilhelm Klumpp, derMann der Tante Rosa Kühlwein, besorgte eine kleineZwei-Zimmer-Wohnunginei nem Haus um die Ecke, in der Ludwigstraße 95. Wilhelm Klumpp verwaltet e das Doppelhaus - er wohnte in der Nummer 97. Damals musste dieMiete in bar bezahlt werden, es waren wohl damals um die 50 Mark monatlich. DieWohnung war allerdings für heutige Verhältnisse recht einfach.Es gab nur eine Toilette, kein Bad. Gebadet wurde wöchentlich ineiner Zi nkwanne in der Küche, oder man ging ins Hallenbad. Vom Balkonaussah m an den Balkon der Eltern schräggegenüber. Das Familienlebenspielt si nächst in diesem Straßenblock ab, manchmal wurde auch die Schwetser Li selotte besucht, die damals in der Neckarstraße wohnte. Am 1. Mai 1946 wurde dann pünktlich 9 Monate nach dem Hochzeitsterminder erste Sohn Werner geboren. Nach dem Krieg versuchte Willy wieder bei seiner alten Firma Lechler in der Kronenstraße Fuß fassen und bekam zunächst eine Stelle als Lager arbeiter im Werk in Stammheim. Späterzog er in die Kronenstraße undwu rde wieder im kaufmännischenBerig. Gemeinsam mit sienem Kollegen Fabe r, mit dem er sich auch den Dienstwagen, einen VW Käfer Standard (spät er Export) teilte, im Vertrieb tätig. Die Firma Lechler produzierte Fa rben, vor allem für Bauanstriche und industrielle Zwecke(Inel, Icit u sw.). Damals wurden viele Schwimmbäder gebaut, und Willywar vor allem in Südwürttemberg unterwegs. Im Mittelpunkt seines Lebens stand auch der Sport. In den fünfziger Jahren spielte er Hockey und betreute später die Hocley-Mädchen. Einmalm usste seine Frau Hilde für die ganzen Mädchen Hockeyröcke nähren. Sehr viel Arbeit und Liebe steckverien TG Stuttgart, den erals Vorsitzender einige Jahre leitete. Unter seiner Führung wurde einneues Vereinsheim gebaut, das das alte, historische vom Ende des 19. Jahrhundertsablöste. Es wurde wurde später abgerissen. Zur TG Stuttgart kaer ermu tlich über den Hausverwalter und angeheirateten Onkel Wilhelm Klumpp, der zu den Gründern der TG Stuttgart gehörte. 1952 wurde der zweite Sohn Günther geboren, 1958 erfolgte der Umzug indas Reihenhaus in Stuttgart-Heumaden. Das Häuschen und der Garten bil deten von da an das "kleine Paradies" von Willyund Hilde. Es war Leben smittelpunkt undRückzugsmöglichke Die Finanzierung des Häuschenswarz unächst eine große Belastung, aber zunehmendem Wohlstand erlebtedieFa milie hier ihre "goldenen Jahre". Die letzten Jahre waren dann zunehmend geprägt von Krankheit und Depression. Willys Tod erfolgte stilvoll: Er war Weinliebhaber. Zu seinem8 0. Geburtstag bekam er von Verwandten und Freunden über 100 FlaschenR otwein geschenkt. Kurz vorWeihnachten unterzog er sich einer Operatio n, die Komplikationen zur Folge hatte, an denen er schließlich starb.S eine Frau hielt ihm in den letzten Stunden die Hand. Den Weinvorrat ha tte er ausgetrunken. Übrig blieben einige Flaschen Weißweinaus Franke n den möchte er weniger als den geliebten roten Württemberger. Willy und Hilde haben sich in Traunstein kennengelernt, Hilde arbeitete dort im Wehrbezirkskommando, Willy war dort stationiert. Er hat Hild e damals das Bild mit dem Chiemsee geschenkt. Nach der Heirat musstWi lly nochmal an die Front. Alsalles zu Ende ging, verstand er, dasses keinen Sinn mehr hatte und desertierte. Auf abenteuerlichen und gefah rvollen Wegen erreichte er Trostberg und seine überglückliche Frau. In der Wohnstube des Trostberger Hauses wurde danach hitzig diskutiert, wo sich die Familie niederlassen sollte. Der jungen Familie wurde Wo hnung im Haus anbgeboten, das zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollerFl üchtlinge war. Aber letztlichsetzte sich Willy doch mit dem Wunschdu rch, nach Stuttgart zu ziehen. Meine Mutter hatte zeit ihres LebensHe imweh nach Trostberg, undsie träumte von den Feldern um Armutsham,wom an bei klarer Sicht die Berge sehen konnte. Ich (Werner) verbrachte vielen Sommerferien im Trostberger Haus, das mir über viele Jahre zu einer zweiten Heimat wurde.
Sources
1 | C:\Users\kairos\Eigene Dokumente\genealogie\data\Kuhnle-Huber-Parczyk.ged
Abbreviation: Kuhnle-Huber-Parczyk.ged
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Unique identifier(s)
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Title | sonoptikon |
Description | |
Id | 46413 |
Upload date | 2014-10-14 08:48:15.0 |
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kairos@sonoptikon.de | |
??show-persons-in-database_en_US?? |
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