Johann Wilhelm Andreas PFAFF

Characteristics

Type Value Date Place Sources
name Johann Wilhelm Andreas PFAFF
occupation professor of pure and applied mathematics
Dorpat, Nuremberg, Würzburg and Erlangen, Bavaria, Germany Find persons in this place

Events

Type Date Place Sources
death 26. June 1835
birth 5. December 1774
marriage September 1804
marriage 12. October 1817
Erlangen, Bavaria, Germany Find persons in this place

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September 1804
Pauline VON PATKUL
12. October 1817
Erlangen, Bavaria, Germany
Luise PLANCK

Notes for this person

<p><p>Wilhelm Pfaff war das j&uuml;ngste von zw&ouml;lf Kindern des Stuttgarter Oberfinanzrats Friedrich Burkhard Pfaff und dessen Frau Maria Magdalena, geb. Brand. Sein &auml;lterer Bruder Johann Friedrich Pfaff wurde ebenfalls Mathematik-Professor.</p> <p>Nach dem Gymnasium, das er schon mit 16 Jahren abschloss, studierte er 1791 bis 1796 Philosophie und Theologie am Evangelischen Stift T&uuml;bingen (Mag.phil. 1793, Examen 1796) und wurde 1800 zum Stiftsrepetenten (Dozent) ernannt. Um seinen vielf&auml;ltigen naturwissenschaftlichen Interessen nachzugehen, unternahm er anschlie&szlig;end l&auml;ngere Reisen. Im August 1803 erhielt er &ndash; vermutlich auf Empfehlung seines Bruders &ndash; einen Ruf an die neu errichtete Universit&auml;t Dorpat (heute Tartu) als Professor f&uuml;r Angewandte Mathematik und Astronomie. Astronomischer Beobachtungsplatz war zun&auml;chst ein Privathaus, da die Sternwarte erst 1809 gebaut wurde. Forschungsthemen waren u.a. Astrometrie, Pr&auml;zession und Bahnst&ouml;rungen von Planeten. 1804 heiratete er die baltische Adelige Pauline von Patkul. Von vier Kindern starben aber drei fr&uuml;h.</p> <p>Da es Pfaff wieder nach S&uuml;ddeutschland zog, wechselte er 1809 an die Realstudienanstalt N&uuml;rnberg zum Naturphilosophen Gotthilf Heinrich Schubert (1780&ndash;1860). Unter dessen Einfluss wandte er sich vielf&auml;ltigen, auch spekulativen Studien zu, u.a. in Sprachwissenschaften, Sanskrit, &Auml;gyptologie und stellte sich gegen die Hieroglyphen-Deutung von Jean-Fran&ccedil;ois Champollion. Im Geiste der romantischen Naturphilosophie versuchte er unter Fachkollegen eine Rehabilitation der Astrologie, stie&szlig; aber damit bei Carl Friedrich Gau&szlig; und den Astronomen Johann Elert Bode und Wilhelm Olbers auf heftige Kritik.</p> <p>Anfang 1817 wurde Wilhelm Pfaff Professor extra facultatem f&uuml;r Mathematik an der Universit&auml;t W&uuml;rzburg, wechselte aber schon im Herbst 1818 an die Universit&auml;t Erlangen als Professorf&uuml;r Mathematik, die er bis zu seinem Tod innehatte. Als Leiter des Physikalischen Kabinetts hielt er auch Lehrveranstaltungen f&uuml;r Astronomie, befasste sich mit der neuerfundenen Spektroskopie und f&ouml;rderte darin Josef Fraunhofer, den er sp&auml;ter f&uuml;r ein Ehrendoktorat vorschlug. Pfaff selbst wurde Mitglied der Akademie zu Petersburg, der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, sowie der physikalisch-medicinischen Gesellschaft zu Moskau.</p> <p>Nach einem Jahr Witwerschaft heiratete er 1817 in Erlangen seine zweite Frau Luise Plank. Mit ihr hatte er ebenfalls drei S&ouml;hne und eine Tochter, darunter Alexius Burkhard Emmanuel Friedrich Pfaff, der ein bekannter Mineraloge und Geologe wurde, und Hans Ulrich Vitalis Pfaff, Professor f&uuml;r Mathematik ebenfalls in Erlangen.</p> <p>Nach mehreren Schlaganf&auml;llen starb Wilhelm Pfaff 1835.</p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Ehrungen</strong></p> <p>1803 kaiserlich-russischer Hofrat</p> <p>1807 korrespondierendes Mitgliedder Akademie zu Sankt Petersburg[1]</p> <p>1808 korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften</p> <p>1810 Preis des Nationalinstituts, Paris</p> <p>um 1820 Mitglied der physikalisch-medicinischen Gesellschaft zu Moskau</p> <p>1950 Benennung des Pfaffweges in Erlangen.</p> <p>Pfaff und die Astrologie[Bearbeiten </p><p> Quelltext bearbeiten]</p> <p>Ein privates Interessensgebiet Pfaffs war die Sterndeutung, sodass er manchmal inkorrekt &bdquo;letzter Astrologie-Professor einer deutschen Universit&auml;t&ldquo; genannt wird. Die Neue Deutsche Biographie erw&auml;hnt diesbez&uuml;gliche Kritik von Fachkollegen und res&uuml;miert: Mit seinem Eintreten f&uuml;r die Astrologie war P. eine Ausnahmeerscheinung unter den Astronomen seiner Zeit.</p> <p>Er schrieb popul&auml;re Aufs&auml;tze zur Astrologie und &uuml;bersetzte Teile des Tetrabiblos von Ptolem&auml;us, die 1938 von Hubert Korsch nochmals aufgelegt wurden. Die komplette &Uuml;bertragung durch M.E. Winkel machte Pfaffs Zusammenfassung aber entbehrlich. W&auml;hrend um 1820 die Astrologie im Gro&szlig;britannien langsam wieder popul&auml;rer wurde, fand &auml;hnliches im deutschen Sprachraum nicht statt.</p> <p><strong>Publikationen</strong>&nbsp;</p> <p>Astronomische Beobachtungen und Nachrichten, und Formeln f&uuml;r die St&ouml;rung der Ceres durch Saturn. In: J. E. Bode: Berliner Astronomisches Jahrbuch f&uuml;r das Jahr 1809. Berlin 1806</p> <p>Ueber der Verbesserungen des Mittagsfernrohrs, beobachtete Sternbedeckungen etc. In: Bode: Astronomisches Jahrbuch f&uuml;r das Jahr 1812. Berlin 1809, S. 120&ndash;124</p> <p>Reihen zur Berechnung der Elemente einer Planetenbahn. In: Bode: Astronomisches Jahrbuch f&uuml;r das Jahr 1813. Berlin 1810, S. 169&ndash;177</p> <p>&Uuml;ber die Variationder Planeten-Elemente. In: Zach: Correspond. astron. Band 25, 1812, S. 393&ndash;408</p> <p>Ideen zur Perturbations-Rechnung nach Keppler Online bei Google Books. In: Bode: Berliner Astronomisches Jahrbuch f&uuml;r 1817. Berlin 1814, S. 160&ndash;166</p> <p>Lehrbuch der Physik, der physischen Geographie und Astronomie. Zum Gebrauch f&uuml;r Gymnasien und B&uuml;rgerschulen. Carl Heyder Verlag, Erlangen 1823</p> <p>Hieroglyphik, ihr Wesen, und ihre Quellen. Nebst hieroglyphtische Inschrift dreier Scarab&auml;en. N&uuml;rnberg, Friedrich Campe 1824</p> <p>W. Herschels Entdeckungen in der Astronomie und den ihr verwandten Wissenschaften. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und T&uuml;bingen 1828. Online bei Google Books; PDF</p> <p>Betrachtungen &uuml;ber die Spirale. In: Denkschrift M&uuml;nchn.Acad. Band 1, 1932, S. 1&ndash;14</p> <p>Astrologie. Campe-Verlag N&uuml;rnberg 1816</p> <p>Das Licht und die Weltgegenden, sammt einer Abhandlung &uuml;ber Planetenconjunctionen und den Stern derdrei Weisen. Kunz'schen Buchhandlung Bamberg 1821 Online bei Google Books; PDF</p> <p>Astrologisches Taschenbuch f&uuml;r das Jahr 1822 und 1823. Palm Verlag Erlangen 1822 und 1823, darin Claudius Ptolem&auml;us astrologisches System</p> <p>Der Mensch und die Sterne - Fragmente zur Geschichte der Weltseele. Campe Verlag, N&uuml;rnberg 1834.</p> <p>Gesamtverzeichnis der Publikationen Pfaffs, PDF der Universit&auml;tsbibliothek Tartu (incl Themen zu Mathematik, Sprachen, Hieroglyphen, Religionsgeschichte, Wissenschaftsgeschichte)</p> <p>Literatur[Bearbeiten </p> Quelltext bearbeiten]</p> <p>Moritz Cantor: Pfaff, Johann Wilhelm Andreas. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 25, Duncker &amp; Humblot, Leipzig 1887, S. 593 f.</p> <p>G&uuml;nther Oestmann: Pfaff, Wilhelm. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker &amp; Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 292 f. (Digitalisat).</p> <p>G&uuml;nther Oestmann: Johann Wilhelm Andreas Pfaff und die Wiederentdeckung derAstronomie in der Romantik, in: Ernst Seidl (Hg.): Der Himmel. Wunschbild und Weltverst&auml;ndnis. MUT, T&uuml;bingen 2011, ISBN 978-3-9812736-2-5</p> <p>G&uuml;nther Oestmann: J. W. A. Pfaff and theRediscovery of Astrology in the Age of Romanticism, in: Ders., H. Darrel Rutkin und Kocku von Stuckrad (Hg.), Horoscopes and Public Spheres: Essays on the History of Astrology, Berlin/New York 2005,S. 241&ndash;257, ISBN 978-3-11-018545-4</p> <p><strong>Einzelnachweise</strong></p> <p>Ausl&auml;ndische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724: Johann Wilhelm Andreas Pfaff.Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 22. M&auml;rz 2017 (russisch).</p>

Sources

1 Runkel Web Site, Johann Wilhelm Pfaff
Author: Friedrich
  Added via a Smart Match MyHeritage family tree Family site: Runkel Web Site Family tree: 35029301-13
2 Biographical Summaries of Notable People, https://www.myheritage.com/research/record-10182-2733245/johann-wilhelm-andreas-pfaff-in-biographical-summaries-of-notable-people
Publication: MyHeritage
  Johann Wilhelm Andreas PfaffBirth: 1774Death: 1835&nbsp;&nbsp;Relatives: RelationNameBirth The records in this collection vary in what data items are present and one will find information on various aspects of the subject persons including names, biographical descriptions, nationalities, birth dates, birth places, death dates, death places, relatives, spouses, children, professions, nationalities, and educational attainment. The information in this collection has been compiled from Freebase (under CC-BY) and Wikipedia (under the GNU Free Documentation License).

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