Gertrud Anna FIEBACK
Characteristics
Type | Value | Date | Place | Sources |
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name | Gertrud Anna FIEBACK | |||
occupation | Monteurin | from 1930 to 1940 | Berlin, Greifswalder Str. 207
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Events
Type | Date | Place | Sources |
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death | 8. November 1940 | Neuruppin
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birth | 8. January 1905 | Berlin, Weißensee, Deutschland
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marriage | 21. March 1936 | Berlin, Weißensee, Deutschland
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??spouses-and-children_en_US??
Marriage | ??spouse_en_US?? | Children |
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21. March 1936
Berlin, Weißensee, Deutschland |
Fritz Erich HENNING |
Notes for this person
<p> </p>archiv Rep 55 C Neuruppin Kt. Nr. 54 Henning, Gertrud, geb. Fieback. </span></strong></p>deckel: Aufgenommen in Berlin-Buch auf Veranlassung des Polizeireviers 285 am 28.1.38, verlegt nach Neuruppin am 10.9.1940, gestorben 8.11.40 dort.</span></p>0.66px;"><span style="font-family: Calibri; font-size: medium;">Fotografien: 2, Profil und Halbprofil vom 3. März 1938 in der Anstalt Buch</span></p>px;"><span style="font-family: Calibri; font-size: medium;">Krankheitsgeschichte: Abschrift des Schulabgangszeugnisses der 4. Volksschule Berlin-Weissensee: „Betragen: gut, Schulbesuch: regelmäßig, Fleiß: befriedigend, Fortschritte: befriedigend</span></p>mitgeteilt von Vater am 3. Februar 1938. „Die Mutter Rudolfine Fieback, 1872 geboren, 1932 hier gestorben. (…) Heirat 1936 April“</span></p>10.66px;"><span style="font-family: Calibri; font-size: medium;">„Verhandelt“. Fieback, Fritz, Rentner, 30.I.1875 Seifersdorf geb. Berlin-Weissensee, Lothringerstr. 32 wohnhaft, erklärt: (…) und seit Oktober 37 von ihrem Ehemann getrennt bei mir jetzt wohnt, ist nach meiner Ansicht durch ihren dauernden Erregungszustand gemeingefährlich, so dass ich eine Unterbringung in eine geschlossene Anstalt für erforderlich halte. Durch ihre Entbindung und die unglückliche Ehe, die meine Tochter geführt hat wurde sie nervenkrank. (…) Vor ca. 3 Wochen wurde sie von ihrer Arbeitsstelle, Becko-Werken, Berlin, Greifswalder-Str. zu Dr. Weninger, Bln. Weissensee, Berliner Allee 245 wohnhaft, zur Behandlung gebracht. Seit dieser Zeit tobt sie in der Wohnung herum. Gestern hat sie sämtliche Bilder von den Wänden gerissen und die Möbelstücke und Wäsche in der Stube durcheinander geworfen.“ (…) Die Scheidung ist von ihrem Ehemann beantragt worden.“ </span></p>bnahme: 15.2.38 70,3 Kg., 15.12. 55,2; 15.12.39: 44 Kg. Aus der Aufzeichnung des Aufnahmegespräches geht hervor, dass es auf der Arbeitsstelle Gerüchte gab, das Kein sei von ihrem (Anna Hennings) Vater. „Worüber klagen Sie? Über meinem Mann Warum? Über den Verkehr, weiter sage ich nichts.“ Hatte zwei Fehlgeburten, Ein Sohn am 15.6.36 geboren, dieser ist in Pflege. „Der Schwiegervater habe sie zurückgewiesen und sie beschimpft: olle katholische Frau“ (…) „der Mann sei Trinker, habe ihr alles Geld weggenommen, sie habe eine schwere Entbindung durchgemacht, 1936 habe sie eine Blasenscheidenfistel operieren lassen müssen).“ Eintrag 12.5. 38: „Halluziniert lebhaft: sieht Gestalten (…) Eintrag 26.10.39: „…körperlich sehr zurückgegangen. Randvermerk mit Gewichtsaufstellung 15.1.40 44,2 Kg.,; 15.8, 40 41,3 Kg.</span></p>="font-family: Calibri; font-size: medium;">Am 2. September 1940 nach Neuruppin verlegt.</span></p>um;">Eintrag dort 10.9.40 „Pat. Wurde heute aus Anstalt Buch mit Sammeltransport hierher überführt. Bei Aufnahme widerstrebend. Nach Station 63.“</span></p>e="margin: 0px 0px 10.66px;"><span style="font-family: Calibri; font-size: medium;">14.9.40 „Oft laut und störend. Nässt nachts ein. Bei heutiger Untersuchung desorientiert, spricht viel, spontan verworren, ist schwer zu fixieren.“ Am 5.10.40 erste Erwähnung von Durchfällen. </span></p>bri; font-size: medium;">20.10.40 „Die Durchfälle sistieren nicht trotz Tierkohle und Diät, geht körperlich zusehends zurück, verweigert die Nahrungsaufnahme. Benachrichtigung der Angehörigen.“</span></p>h, erstellt zum Zweck der Frage, ob zum Zeitpunkt der Eheschließung bereits eine Geisteskrankheit bestand und sie deshalb als nichtig zu betrachten sei. Der Gutachter kam zum Schluss, dass zum Zeitpunkt der Eheschließung noch keine Krankheit bestand, Schizophrenie aber eine Erbkrankheit sei und deshalb die Anlage bestanden hätte. Ausserdem bedürfe Frau Henning einer Sterilisation, um entlassen zu werden; dies könnem an aber dem Mann nicht zumuten, deshalb sei ein Ehescheidungsgrund vorhanden. Im Gutachten umfangreiche Angaben zum familiären und sozialen Hintergrund. Frau Henning hatte mehrere Selbstmordversuche unternommen. Der Arzt schätzte sie als nicht „schwachsinnig“ ein, da sie zehn Jahre in einer Fabrik gearbeitet habe. </span></p> </p>r seltenes Dokument, bietet aber keine weiteren Aufschlüsse, außer, dass sie am 8.1.39 Besuch erhielt. </span></p>: Calibri; font-size: medium;">Nachweis der persönlichen Verhältnisse: Zwei Brüder sind in Amerika</span></p> Calibri; font-size: medium;">Im weiteren Verlauf vor allem Korrespondenz zwischen dem Gesundheitsamt Weissensee, der Krankenasse und Anstalt wegen der Frage der Kostenübernahme und einer eventuellen Zwangssterilisation. Diese erfolgte letztlich nicht, weil die Ärzte davon ausgingen, das Frau Henning sowieso nicht mehr entlassen werden würde. </span></p>in: 0px 0px 10.66px;"><span style="font-family: Calibri; font-size: medium;">Schreiben an Fritz Fiebach vom 11.10.40 mit der Mitteilung, dass seine Ehefrau (sic!) „an einem fieberhaften Darmkatarrh erkrankt ist und der Zustand infolge der großen Körperschwäche zu ernsten Besorgnissen Anlaß gibt.“ </span></p>style="font-family: Calibri; font-size: medium;">Schreiben von Fritz Fiebach an die Anstalt vom 24.10.40. Bittet um Auskunft über Zustand seiner Tochter. </span></p>n: 0px 0px 10.66px;"><span style="font-family: Calibri; font-size: medium;">Sterbeanzeige der Anstalt. Todesursache a) Schizophrenie b) Darmkatarrh. Sie wurde im Sarg der Anstalt in der Grabstelle 5929 begraben. </span></p>t Neuruppin Nr. 69</span></strong></p>ransport in T4-Tötungsanstalten) wurde im Juli 1940 eingerichtet, im August 1940 von den zuständigen brandenburgischen Behörden besichtigt und für gut befunden. (203 Plätze für Männer, ebenso viele für Frauen). Diese Kapazität wurde im September auf rund 400 Männer- und rund 300 Frauenbetten erhöht. Damit hätte der Transport aus Buch theoretisch auch ein so genannter T4-Transport sein können. Dagegen spricht, dass in ihrer Akte kein Hinweis auf eine Einbeziehung in das Mordprogramm erscheint. Es gibt keine Korrespondenz mit der Zentrale in Berlin, der zuständigen Transportgesellschaft GeKraT oder den Mordanstalten in Brandenburg oder Bernburg.</span></p>-family: Calibri; font-size: medium;"> </span></p>dium;">Fazit</span></strong></p> Auszehrung, verbunden mit einem Darmkatarrh. Dass sie in überhaupt in eine psychiatrische Einrichtung kam, scheint mit großer Wahrscheinlichkeit die Folge einer Verkettung von somatischen gesundheitlichen Problemen durch Fehlgeburten<span style="margin: 0px;"> </span>und eine schwierige Geburt, Gewalterfahrungen in der Ehe mit einem alkoholkranken Mann und Diskriminierungserfahrungen wegen ihrer katholischen Religion gewesen zu sein. Sie konnte diese vielfachen Belastungen nicht mehr verarbeiten und, wie man heute sagen würde, „drehte durch“. Vor ihrer Einlieferung arbeitete sie 10 Jahre lang in Fabriken, zuletzt bei den Becko-Werken in der Berliner<span style="margin: 0px;"> </span>Greifswalder Straße als Wicklerin, d.h. sie montierte Glübirnen.</span></p> Zeit entsprechend behandelt bzw. misshandelt. Ein kontinuierlicher Gewichtsverlust deutet auf eine Krankheit hin, nicht auf ein gezieltes Verhungern-Lassen hin. Sie wurde nur deshalb nicht zwangssterilisiert, weil die Ärzte schon nicht mehr mit ihrer Entlassung rechneten. Gertrud Henning scheint eine widerständige Person gewesen zu sein. Aus den Äußerungen, die über sie überliefert sind, geht hervor, dass sie sich ärztlichen Vorgaben und teilweise dem Arbeitszwang nicht fügen wollte. Ob und wie ihre Familie mit der Situation umging, ist kaum überliefert, nur ein Besuch ist belegbar. Ihr Mann strebte ein Ehescheidungsverfahren wegen ihrer Krankheit an, was offenbar auch gelang.</span></p>style="font-family: Calibri; font-size: medium;">Gertrud Henning war kein Opfer der NS-„Euthanasie“-Morde. Hätte sie länger gelebt, wäre sie aber unweigerlich in die T4-Mordaktion einbezogen und in der Anstalt Bernburg vergast worden. Als so genannte „schwierige“, widerständige Kranke wäre sie dafür prädestiniert gewesen. </span></p>bsp;</p>
Sources
1 | Ancestry Family Trees, Ancestry Family Tree
Publication: Online publication - Provo, UT, USA: Ancestry.com. Original data: Family Tree files submitted by Ancestry members.
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2 | Ostprignitz-Ruppin, Germany, Deaths, 1874-1971, Kreisarchiv des Landkreises Ostprignitz-Ruppin; Neuruppin, Deutschland; Personenstandsregister Landkreis Ostprignitz-Ruppin
Author: Ancestry.com
Publication: Ancestry.com Operations, Inc.
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3 | Berlin, Germany, Births, 1874-1899, Landesarchiv Berlin; Berlin, Deutschland; Personenstandsregister Geburtsregister; Laufendenummer: 724
Author: Ancestry.com
Publication: Ancestry.com Operations, Inc.
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4 | Berlin, Germany, Marriages, 1874-1920, Landesarchiv Berlin; Berlin, Deutschland; Personenstandsregister Heiratsregister; Laufendenummer: 754
Author: Ancestry.com
Publication: Ancestry.com Operations, Inc.
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